Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen mit Demenz wohnt in Privathaushalten. Die Angehörigen, welche sie betreuen, kommen schnell an die Grenze ihrer Belastbarkeit und sind mit der Fülle der Aufgaben oft überfordert. Eine Hilfe bei der Versorgung sind deshalb Betreuungskräfte, die für einen begrenzten Zeitraum im Haushalt der zu versorgenden Person wohnen: so genannte live-in Hilfen, die meist aus osteuropäischen Ländern stammen. Ob, wie und unter welchen Umständen der Einsatz von live-in-Hilfen den Menschen mit Demenz, aber auch den Angehörigen hilft, darüber ist bislang wenig bekannt. Das neue DFG-Projekt, in dem Pflegewissenschaftler*innen und Ethiker*innen von der Universität Oldenburg mit Kommunikationswissenschaftler*innen vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen zusammenarbeiten, soll hier Aufklärung bringen.
Ziel der Studie ist die Ermittlung der Kommunikationsprozesse und Interaktionsdynamiken, die sich entfalten, wenn eine Person mit Demenz (möglicherweise im Auftrag von Angehörigen) von einer osteuropäischen Live-in Hilfe betreut wird. Dabei werden soziologische, versorgungswissenschaftliche und ethische Perspektiven miteinander verknüpft.