Auf Einladung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) diskutierten am 1. Februar 2019 die Historikerin Nina Verheyen (Universität Köln) und der Literaturwissenschaftler Johannes Franzen (Universität Bonn) mit KWI-Direktorin Julika Griem über die Grenzen des „Storytelling“ in Journalismus, Literatur und Wissenschaft. Moderiert wurde das Gespräch von KWI-Mitarbeiterin Hanna Engelmeier.
Hintergrund: In den jüngsten Debatten um die Fälle Relotius, Menasse und Würger wird häufig gefragt: „Darf man das?“ In der Diskussionsrunde „Relotius Reloaded?“ sollen schnell gelieferte Reflexe der Empörung und Routinen des gatekeeping hinterfragt werden. Angesichts ganz unterschiedlicher Varianten der Grenzüberschreitung wollen wir diskutieren, welche Unterschiede auf dem Spiel stehen und neu zu vermessen sind: Wo geht es um Erzähl-Kitsch, und aufgrund welcher Geschmacksurteile? Welchen Schaden richten bestimmte Erzählformen an, und wem nützen sie; wen erfreuen und wen ärgern sie? Und an welchen Punkten müssen wir darüber nachdenken, Alternativen zum allgegenwärtigen Anspruch der Erzählbarkeit von Individuen und Kollektiven zu entwickeln?