Geflüchtete aufzunehmen ist ein moralisches Gebot. Sofern sie Asylsuchende im Sinne des Grundgesetzes oder Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention sind, ist es zudem eine rechtliche Pflicht. Gebot und Pflicht lauten denn auch vertraute Argumentationslinien gegen jene, die in der aktuellen politischen Debatte wieder vor allem auf die „Grenzen der Belastbarkeit“ verweisen.
Die prominente Politikwissenschaftlerin und Intellektuelle Gesine Schwan setzt einen anderen, positiveren Akzent: Könnte die Aufnahme von Geflüchteten nicht auch eine Chance sein, um der EU zu einem positiven Neuanfang zu verhelfen? Wie müsste eine europäische Flüchtlingspolitik aussehen, die Win-Win-Situationen für bereits Ansässige und Neuankommende zu stiften vermöchte? In Ihrem Vortrag wird Gesine Schwan darlegen, warum die Gemeindeentwicklung im Zentrum einer solchen europäischen Zukunfts-Agenda stehen sollte.
Begrüßung und Einleitung: Ute Schneider, komm. Direktorin des KWI
Moderation: Roman Léandre Schmidt, Leiter des Forschungsschwerpunkts Europa am KWI
Gesine Schwan war am 23. November 2017 zu Gast am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.