19.11.

Do / 18:00

VERSCHOBEN:„Alles muß man so machen, daß jeder, der es sieht, ausrufen kann, das kann ich auch.“

Ein Abend mit Klaus Theweleit

Klaus Theweleit, Hanna Engelmeier, Stefan Höhne

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestraße 31, 45128 Essen

Bitte beachten Sie: Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wurde der Abend auf das Frühjahr 2021 verschoben. Der Nachholtermin wird zeitnah über die Seite des KWI mitgeteilt.

Mit Männerphantasien hat Klaus Theweleit vor 40 Jahren eine historische Untersuchung zu Gewalt, Faschismus und Körperlichkeit vorgelegt, die bis heute ebenso relevant wie umstritten ist. Seit ihrem ersten Erscheinen mitten im sogenannten Deutschen Herbst hat dieses ursprünglich als wissenschaftliche Qualifikationsarbeit geplante Buch eine breite Rezeption erfahren. Dies nicht allein auf Grund von Theweleits durch die Männerforschung angeregte Faschismusanalyse, sondern auch auf Grund der im Buch veranstalteten ‚Materialschlachten‘ und den damit verbundenen Geschichten über Theweleits Arbeitsweise, die er selbst ausführlich dokumentierte und kommentierte.  Zuletzt hat auch die um ein aktuelles Nachwort ergänzte Neuausgabe aus dem vergangenen Jahr eine Diskussion um geschichtswissenschaftliche Dokumentationsformen und Darstellungsformen ausgelöst. Auch sein neustes Buch Warum Cortés wirklich siegte (Verlag Matthes & Seitz, 2020), in dem er sich der Körper- und Technologiegeschichte des spanischen Kolonialismus widmet, hat bereits zu engagierten Debatten geführt.

Dies allein wäre Grund genug, Klaus Theweleit für ein Gespräch ans KWI einzuladen. Uns interessiert jedoch insbesondere auch sein Werdegang als Autor und Leser, als Sammler und Fan, seine Schreibpraktiken und Forschungsstrategien. Anhand ausgewählter Fundstücke wollen wir ihn nach seinen Recherchepraktiken und Lektüreweisen befragen sowie danach, wie politische Schreibarbeit und wissenschaftliche Prosa aktuell aussehen können (und sollten).


Der Titel ist der Name eines Dossiers zu Männerphantasien, das Klaus Theweleit 1978 in Uwe Nettelbecks Zeitschrift „Die Republik“ veröffentlichte.