Neues DFG Projekt erforscht die Betreuung von Menschen mit Demenz

Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen mit Demenz wohnt in Privathaushalten. Die Angehörigen, die sie betreuen, kommen schnell an die Grenze ihrer Belastbarkeit und sind mit der Fülle der Aufgaben oft überfordert. Eine Hilfe bei der Versorgung sind deshalb Betreuungskräfte, die für einen begrenzten Zeitraum im Haushalt der zu versorgenden Person wohnen: so genannte live-in Hilfen, die meist aus osteuropäischen Ländern stammen. Ob, wie und unter welchen Umständen der Einsatz von live-in Hilfen den Menschen mit Demenz, aber auch den Angehörigen hilft, darüber ist bislang wenig bekannt. Das neue DFG-Projekt, in dem Kommunikationswissenschaftler*innen vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen mit Pflegewissenschaftler*innen und Ethiker*innen von der Universität Oldenburg  zusammenarbeiten, soll hier in den nächsten drei Jahren Aufklärung bringen.

Ziel der Studie ist die Ermittlung der Kommunikationsprozesse und Interaktionsdynamiken, die sich entfalten, wenn eine Person mit der Diagnose Demenz von einer osteuropäischen live-in Hilfe betreut wird. Dabei werden soziologische, versorgungswissenschaftliche und ethische Perspektiven miteinander verknüpft.

Das Projekt startet am 1. April 2023. Gesucht werden noch Familien aus den Großräumen Essen, Bochum, Duisburg, Mühlheim und Dortmund, die daran interessiert sind, an der Studie aktiv mitzuarbeiten, also den Alltag der Pflege von dem wissenschaftlichen Team begleiten und untersuchen zu lassen. Interessierte können sich jederzeit an die jeweiligen Ansprechpartner*innen im Projekt wenden, um zu klären, wie eine mögliche Zusammenarbeit aussehen könnte. Ansprechpartner*innen sind Prof. Dr. Jo Reichertz (Jo.Reichertz@t-online.de, Tel. 0151-401 717 90) und Nadine Giesbrecht (NadineGiesbrecht@web.de).