Am 12. März 2025 fand in der Volkshochschule Essen die Veranstaltung „Expertenrunde Demenz: Sie fragen – wir antworten“ statt. Unter dem Motto „Demenz sichtbar machen – Sie sind nicht allein!“ bot die Veranstaltung eine Plattform für den Austausch zur Erkrankung, Versorgung und zum Umgang mit Menschen mit Demenz. Auch das KWI-Forscherteam des DFG-Projekts “Osteuropäische Live-in Hilfen in der häuslichen Versorgungstriaden bei Demenz” war mit einem Infostand vertreten.
Nach einleitenden Worten u.a. von Dag Schütz, erstem Vorsitzenden des Netzwerks Demenz Essen (NDE), folgte ein Impulsvortrag von Hans-Christoph Heuer, Facharzt für Geriatrie an den Kliniken Essen-Mitte. In seinem Vortrag erläuterte er die medizinischen Grundlagen der Demenz und ging insbesondere auf den Unterschied zwischen verschiedenen Demenzformen, darunter Alzheimer, ein. Er schilderte, wie die Erkrankung fortschreitet, welche Symptome in welchen Stadien auftreten und welche aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung vorliegen. Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und wie ein guter Umgang mit Betroffenen gestaltet werden kann.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der sich die Teilnehmenden mit ihren Fragen direkt an die anwesenden Expert:innen wenden konnten. Neben Hans-Christoph Heuer nahmen Michael Schütte, Vertreter der Tagespflege und Alzheimer Selbsthilfegruppe MARTINEUM, sowie Frank Schaan, Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums Margarethenhöhe, an der Diskussion teil. Die Fragen des Publikums zeigten, welche Themen Angehörige und Betroffene besonders beschäftigen: Wie schnell schreitet eine Demenz voran? Wie kann man damit umgehen, wenn Angehörige ihre körperlichen Beschwerden nicht offen vor Ärzt:innen äußern? Sollte ein Mensch mit Demenz so lange wie möglich im häuslichen Umfeld bleiben? Auch emotionale Aspekte wie die Angst vor Demenz, Fragen zur Kommunikation und der Umgang mit Anerkennung und Wertschätzung für Menschen mit Demenz wurden thematisiert. Darüber hinaus kamen rechtliche Fragestellungen zum Betreuungsrecht sowie die Problematik des Autofahrens mit beginnender Demenz zur Sprache. Ein zentrales Anliegen der Expert:innen war es, Angehörige zu ermutigen, sich frühzeitig Unterstützung zu holen – sei es durch professionelle Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder die Inanspruchnahme von Entlastungsangeboten.
Nach der Podiumsdiskussion hatten die Besucher:innen die Gelegenheit, sich an verschiedenen Infoständen weitergehend zu informieren. Neben Pflegeeinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen war auch das am KWI angesiedelte DFG-Forschungsprojekt zur häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz durch osteuropäische Live-in-Hilfen vertreten. An ihrem Stand führten die Projektmitarbeiter:innen intensive Gespräche mit Angehörigen, Fachkräften und Interessierten. Mit Veranstaltungen wie diesen, ebenso wie der im April stattfindenden Lesung und Diskussion “Eine Polin für Herrn Kögel“, ist das Projektteam bemüht, sein Wissen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.
Darüber hinaus sind an der Studienteilnahme Interessierte weiterhin herzlich willkommen. Sie können sich telefonisch oder per E-Mail mit dem Projektleiter Prof. Dr. Jo Reichertz in Verbindung setzen: 0151 4017 1790, [email protected] oder sich an die Projektmitarbeiterin Nadine Giesbrecht unter [email protected] wenden.
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