Die Wirklichkeit der Propaganda. Ein Abend in der CineScience-Reihe „Gefährliche Schönheit“
Propaganda lügt nicht, sondern sagt die Wahrheit – allerdings auf eine ganz spezifische Weise. Hierbei spielt die Überwältigung des Publikums eine zentrale Rolle. Ausgehend von dieser These untersucht Rüdiger Suchsland anhand historischer Filmbeispiele - nicht nur, aber besonders aus dem NS-Kino –, wie Propaganda ihr Publikum in den Bann zieht. Indem er die Vielfalt propagandistischer Formen vor Augen führt, will er zu einem differenzierten Blick auf gegenwärtige Propaganda beitragen. Nicht etwa um Propaganda zu verharmlosen, sondern im Gegenteil: um deutlich zu machen, wie gefährlich sie sein kann. Umgekehrt soll am Ende nicht die zynische Behauptung stehen, alles sei sowieso Propaganda.
Download (*.pdf)Im Gegenwind #1 – Podiumsgespräch zur Lehre in Zeiten der künstlichen Intelligenz
In den geisteswissenschaftlichen Fächern ist die Lehre unter Druck geraten: Studierendenzahlen sinken, die Bereitschaft, längere Texte zu lesen, nimmt weiter ab, und die KI verändert das Erstellen und Bewerten von Studienleistungen grundlegend. Die Veranstaltung fragt, wie sich auf diese Entwicklungen reagieren lässt. Was braucht gute Lehre heute? Welche Rahmenbedingungen fehlen? Und wie können Hochschulen, Lehrende und Studierende gemeinsam an einer zukunftsfähigen Lehrkultur arbeiten?
Download (*.pdf)Geschichte und Geschichten. Ein Gespräch über Lebensläufe in Sachbüchern und Romanen
Welche unterschiedlichen Mittel stehen den Geschichtswissenschaften und der Literatur zur Verfügung, um von Lebensläufen und Ideenwelten zu erzählen? Welche Möglichkeiten und Grenzen bieten die unterschiedlichen Formate des Erzählens, und wie beeinflussen die Formate das, was wir von historischen Personen, ihren Gedanken und Theorien vermitteln können? Diesen Fragen gehen Jörg Später und Laetitia Lenel im Gespräch mit Hanna Engelmeier nach.
Download (*.pdf)Politik der politischen Bildung. Ein Gespräch über die Gefährdung der Demokratie als Bildungsproblem
Mit dem Erstarken des Rechtspopulismus geht spiegelbildlich ein Bedeutungsgewinn der politischen Bildung einher. Vielen gelten verstärkte Bildungsanstrengungen heute als Patentrezept zum Schutz der Demokratie. Die extreme Rechte hingegen denunziert politische Bildungsarbeit als Propaganda oder spricht von einer Neutralitätspflicht des Staates. Das Podiumsgespräch fragt nach den Entstehungsbedingungen und Praxisformen dieses Konflikts. Jens-Christian Wagner berichtet aus der Bildungsarbeit der Gedenkstätte Buchenwald und den sich daran anschließenden politisch-medialen Kämpfen. Tim Schanetzky hat kürzlich ein Buch vorgelegt, das den aktuellen Streit um die politische Bildung in eine historische Perspektive stellt und zugleich den Wandel der Demokratievorstellungen seit 1945 rekonstruiert.
Download (*.pdf)Lenny Bruce’s Tattoo: The Body in Stand-Up Comedy. A Keynote by Oliver Double
Stand-up comedy has often been regarded as a primarily verbal form, but in fact, the body plays a central role in it. The emphasis on verbal aspects – and material over performance – means that the physical elements of stand-up performance have been underexamined. Stand-up comedian Oliver Double explores the two key roles that the body plays in stand-up. Firstly, he examines how comedians use their bodies as a defining feature of their onstage identity and a tool for establishing a relationship with the audience. Secondly, the keynote identifies the different physical performance strategies that comedians use.
Download (*.pdf)Die Moral von der Geschicht‘? Über Biopolitik, Bioethik und den Wert des Lebens in Deutschland
Bioethik und Biopolitik sind wichtige Themen der Zeitgeschichte. Sie verweisen darauf, wie in öffentlicher Debatte, Wissenschaft und Politik über das menschliche Leben diskutiert und entschieden wurde. Welche Bedingungen, Ereignisse und Akteure spielten dabei eine Rolle? Wie lässt sich die Geschichte von Bioethik und Biopolitik in Deutschland seit 1970 zwischen Rückbezügen auf die eugenisch motivierten Medizinverbrechen während der Nazi-Herrschaft und steter gesellschaftlicher Neuerung verstehen?
Download (*.pdf)Eine Polin für Herrn Kögel – Betreuung Zuhause bei Demenz
Was bedeutet es, die eigene Heimat hinter sich zu lassen, um in einem fremden Haushalt für einen Menschen mit Demenz zu sorgen? Der Roman Eine Polin für Herrn Kögel (Königshausen & Neumann, 2024) von Barbara Städtler-Mach, ehemalige Pfarrerin und Professorin für Anthropologie und Ethik im Gesundheitswesen, erzählt eindrucksvoll die Geschichte von Theresa, einer polnischen Betreuungshilfe. Die Autorin beleuchtet darin die Herausforderungen, Beziehungen und Konflikte, die in der häuslichen Versorgung entstehen können.
Download (*.pdf)Weltfreie Bilder – Digitale Fäden zwischen Mona Lisa und Zitronen
Wer heute die Mona Lisa sehen will, sieht vor allem Smartphones. Nicht das Bild selbst steht im Zentrum, sondern der Nachweis, dort gewesen zu sein. Zur gleichen Zeit entstehen im Netz Abermillionen digitaler Bilder – so auch makellos ausgeleuchtete, doch nie gepflückte Zitronen, die als Rendering zum Download bereitstehen. Am 22. Oktober treffen sich Jacob Birken (Vom Pixelrealismus, 2023) und Christian Welzbacher (#MonaLisa, 2024) mit Anja Schürmann (KWI) zu einem Gespräch über Fotografie zwischen Kunstgeschichte und digitaler Kultur.
Download (*.pdf)Neuer Podcast »Krumme Straße« von KWI & Merkur
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) startet gemeinsam mit der Zeitschrift »Merkur« den Podcast »Krumme Straße«. Einmal im Monat sprechen die Gastgeber Hanna Engelmeier (KWI) sowie Christian Demand und Ekkehard Knörer von Merkur in wechselnden Konstellationen mit Gästen aus Wissenschaft und Kultur. Die Aufnahmen erfolgen im Charlottenburger Redaktionssitz des Merkur, nur einen Steinwurf von besagter namensgebender Krummen Straße entfernt.
Download (*.pdf)Über Belohnung. Buchvorstellung und Diskussion mit Andreas Ziemann
Das Buch Über Belohnung – Eine soziologische Betrachtung (Beltz Juventa, 2025) des Soziologen Andreas Ziemann liefert die ideengeschichtliche Suche nach der gesellschaftlichen Entstehung und Funktion der Belohnung und analysiert ihre unterschiedlichen Formen und Modi. Die Studie zeigt zugleich, wie fruchtbar es ist, Kulturgeschichte, Gesellschaftstheorie, Mediensoziologie und Wissenssoziologie miteinander zu verbinden.
Download (*.pdf)The Politics of Shamelessness. Book Presentation with David Keen
It is one of the more remarkable paradoxes of the present, and perhaps a signature trait of our time: as the redemptive virtues of social shaming are being rediscovered, a new politics of shamelessness is on the rise. Contemporary vocabulary accommodates “microaggressions” and other real and perceived slights, institutions and companies offer sensitivity training, and the artfully cultivated awareness of even the minutest forms of bias has given rise to an enlightened patois that, rather than undermining social distinctions, on some occasions even bolsters them. Show me how you speak, and I can tell you what your credentials are.
Download (*.pdf)Insel(über)tourismus. Doppellesung mit Kristin Höller und Thea Mengeler
Die Doppellesung „Insel(über)tourismus“ mit Kristin Höller & Thea Mengeler widmet sich der literarischen Verarbeitung von (Über)Tourismus. Sie fokussiert dabei den insularen Raum und die Frage, wie ein permanenter Tourismus Inselräume nachhaltig (negativ) beeinflusst. 2024 sind zwei bemerkenswerte Romane dazu erschienen: Kristin Höllers "Leute von früher" & Thea Mengelers "Nach den Fähren". Während es bei Höller um eine norddt. Insel geht, auf der das alte Inselleben für Touristen nach-zelebriert wird, schafft Mengeler einen Raum, der das Leben nach dem Tourismus auf einer verlassenen Insel zeichnet. Was bleibt von/auf den Inseln? Inwiefern sind (Über)Tourismus und Kultivierung von Nostalgie ein guilty pleasure?
Download (*.pdf)Horror als Kunstform. Wenn und Aber – Philosophische Fragen zur Zeit
Horror erfreut sich vor allem als Gattung des Films seit langem großer Beliebtheit. Dabei ist er nicht allein eine Gattung unter Gattungen, sondern kennzeichnet ein Weltverhältnis einer spezifischen Art, das erst unter den Bedingungen der Moderne möglich wurde. Der Vortrag argumentiert, dass Horror gerade keine marginale Gattung ist, sondern paradigmatisch für etwas, was die Künste der Moderne von jeher verwirklichen: Er thematisiert gesellschaftliche Pathologien und unvergoltenes Unrecht im Medium seiner Bilder, Bewegungen und Formen so, dass diese Thematisierung zugleich einen Angriff auf unsere Integrität als Subjekte darstellt. Daniel Martin Feige wird diese These anhand zentraler Filmbeispiele und filmphilosophischer Diskussionen entfalten.
Download (*.pdf)Gewaltlust 1900. Zur Herausbildung eines modernen Gefühls
Wer Lust aus Gewalt zieht, scheint sich schuldig zu machen oder irritiert zumindest moralische Empfindungen. Allerdings deuten die vielen kulturellen Artefakte, in denen Gewalt erfahren werden kann – von Computerspielen und Horrorfilmen über True Crime Podcasts bis zu Genres von Pornografie – darauf hin, dass Gewaltlust weit verbreitet ist. Welche möglicherweise produktiven Irritationen der Blick auf die Zeit um 1900 für das Verständnis von Gewalt und Lust bereithält, ist Gegenstand des Gesprächs, das Iris Därmann und Roland Spalinger im Anschluss an ihre Kurzvorträge mit Morten Paul und Roxanne Phillips führen.
Download (*.pdf)Erzählen mit Pflanzen. Zwei Neuerscheinungen
In den letzten Monaten sind zwei Bücher erschienen, die sich intensiv mit den Beziehungen zwischen Pflanzen und Menschen auseinandersetzen: Christina Bechers Zwischen Mensch und Pflanze. Vegetabile Hybriden in literarischen und grafischen Texten des 20. und 21. Jahrhunderts (Wallstein, Oktober 2024) sowie Solvejg Nitzkes Fremde Verwandtschaft. Eine Kulturpoetik der Bäume (Wallstein, März 2025). Die beiden Literaturwissenschaftlerinnen sind zu Gast am KWI, um in einem gemeinsamen Book Talk ihre Bücher vorzustellen und zu diskutieren.
Download (*.pdf)Ich-Sagen. Genealogie der Situiertheit. Buchvorstellung mit Florian Sprenger
Florian Sprenger präsentiert sein neues Buch Ich-Sagen. Genealogie der Situiertheit (August Verlag 2025). Eine Position einnehmen, den eigenen Standpunkt benennen und das Motiv des Sprechens in dieses Sprechen einfließen zu lassen, in der Wissenschaft war das lange verpönt. Doch in den letzten Jahrzehnten ist es zu einem elementaren Sprechakt geworden. Warum verspüren wir zunehmend das Bedürfnis, unsere Aussagen auf unseren Platz in der Gesellschaft zu beziehen? Ist es nicht irrelevant, von wo aus ich spreche und wer ich bin, weil allein zählt, was ich sage?
Download (*.pdf)Lust am Untergang. Die Rechte als Erzählgemeinschaft
Mit Vorliebe erzählt die extreme Rechte Geschichten: Vom „Untergang des Abendlands“ und der „jüdischen Weltverschwörung“ bis zum „Großen Austausch“ oder einer Virenverbreitung über das Mobilfunknetz. Krisennarrative, Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien stehen im Zentrum dieser Geschichten. Dieser Beobachtung nähern sich die Literaturwissenschaftlerin Lea Liese (Mediologie der Anekdote, 2023) und der Soziologe Felix Schilk (Die Erzählgemeinschaft der Neuen Rechten, 2024) in der Veranstaltung „Lust am Untergang“ mit erzähltheoretischem Besteck.
Download (*.pdf)Kapitalismuskritik: Studierende erarbeiten Glossar
Kapitalismuskritik hat Konjunktur, und das längst nicht nur im Wahlkampf oder an den Rändern des politischen Spektrums – das zeigen schon die Debatten über Klimaschutz, De-Growth oder Konsumverzicht. In einem Geschichts-Seminar des KWI-Historikers Tim Schanetzky erarbeiteten Studierende jetzt historische Perspektiven der Kapitalismuskritik. Anders als in gewöhnlichen Universitätsseminaren zielte das Lehrforschungsprojekt nicht auf Hausarbeiten, die üblicherweise nur einen Leser haben, sondern auf eine Veröffentlichung der Beiträge.
Download (*.pdf)Book Presentation: Atlas of Petromodernity
Petroleum has enabled and shaped modern experience. Beauty and horror lie closely together in the petrol age. With their research collective ‚Beauty of Oil‘, Alexander Klose and Benjamin Steininger trace the deeply ambivalent character of fossil energy and matter through layers of knowledge, politics, arts, ecologies, and everyday lives. Their ‚Atlas of Petromodernity‚ (Santa Barbara 2024, Berlin 2020) maps a panorama of technologies, geographies, histories, and experiences with what is both a chemical energy resource and a cultural drug connected to almost all our epoch’s forms of pleasure and guilt.
Download (*.pdf)Cringe konsumieren. Weiblicher Exzess und Geschmacksgemeinschaften
Unter der Überschrift The Year in Stuff hat der Guardian 2024 eine Liste modischer Dinge und Konsumgüter veröffentlicht, wovon der Abend zwei Elemente aufgreift, in denen sich guilty pleasures verkörpern, nämlich Miranda Julys Roman All Fours und der durch TikTok popularisierte Stanley Cup. In beiden Fällen lassen sich Praktiken und Darstellungen eines Geltungskonsums finden, deren geschlechtlich codierte Ästhetiken ambivalente Affekte des Fantums einerseits und des Ekels andererseits provozieren. Ausgehend von der Bestimmung von guilty pleasure als “contemporary technique for legitimizing and reinforcing social inequalities”, diskutieren Theresa Heyd & Heide Volkening zusammen mit Roxanne Phillips Überkreuzungen von Geschlecht und Klasse im Hinblick auf Cringe-Urteile.
Download (*.pdf)Armin Mohler, die C.F.v. Siemens-Stiftung und das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und bürgerlicher Gediegenheit
Unter der Leitung von Armin Mohler entwickelte sich die Carl Friedrich von Siemens Stiftung zu einem Ort, an dem sich die Elite aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begegnete. Mohler galt als Vordenker der Neuen Rechten, weil er den Begriff der „Konservativen Revolution“ geprägt hatte. Kritiker wie Axel Schildt sahen die gediegenen Stiftungs-Veranstaltungen deshalb bald im Zusammenhang eines „Gesamtprogramms rechtskonservativer Hegemoniebildung“. Zu Vorträgen und Konferenzen kamen aber auch viele Linksliberale ins frühere Kavaliershaus. Dazu trug nicht nur das „schöne Ambiente“ bei, sondern auch eine Kultur üppiger Dotierung. Manche der prominenten Gäste dürften ihre Auftritte somit als „Guilty Pleasure“ empfunden haben.
Download (*.pdf)KWI Welcomes New International Fellows
This April, we are delighted to welcome our 10th cohort of KWI International Fellows and a new Academy in Exile Fellow. Five new researchers will join us for the next six months. To encourage collaborations between our guests and members of the UA Ruhr, we would appreciate it if you could share this press release within your networks. If you are interested in connecting with our fellows or have any questions, please write to Dr Ricarda Menn at ricarda.menn@kwi-nrw.de.
Download (*.pdf)Podiumsdiskussion: Rettet die Jugend. Literaturbetrieb und Fotografie
Die Veranstaltung geht den literarischen und visuellen Inszenierungen von Jugend nach und diskutiert, wie Euphorie und Melancholie in Wort und Bild austariert werden. Wie verhalten sich die Genres zueinander und welche Rolle spielen sie in einer Gegenwart, die gleichermaßen von Zukunftsängsten und nostalgischen Rückblicken geprägt ist? Zugleich stellen sich in der Rezeption von Texten und Bildern über Jugend Geschmacksfragen als wesentlich heraus: Inwiefern spielen Distinktionsgesten gegenüber New Adult-Literatur beispielsweise mit der Abwertung eines Genres als Guilty Pleasure?
Download (*.pdf)Kulturen. Krisen. Klassiker. Editionsprojekt Lars Clausen startet am KWI
Am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen entsteht seit Februar 2025 ein Editionsprojekt zu Lars Clausen (1935–2010), das sich an der Schnittstelle von Soziologie- und Wissenschaftsgeschichte bewegt. Unter dem Titel Kulturen. Krisen. Klassiker. Editionsprojekt Lars Clausen wird das Vorhaben für zwei Jahre von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur gefördert.
Download (*.pdf)Evening Discussion: The Pleasures of Anime and Manga Fandom
The Japanese Visual Media Graph (JVMG) project is creating a knowledge graph on popular Japanese visual media such as anime, manga and video games to enable large-scale quantitative research on these domains. The knowledge graph integrates data from online databases compiled by enthusiast and fan communities – and further resources – in cooperation with multiple communities and respecting the terms of use and licenses set out by each source database.
Download (*.pdf)Workshop: Das war’s. Praktiken und Ästhetiken des Aufhörens
Der Workshop steht im Kontext der gesellschaftlichen sowie ästhetischen Problematiken des Schließens, des Aufhörens und des Beendens, die Teil der mannigfaltigen Krisen der letzten Jahre waren. Man denke an das ‚Ende‘ der Pandemie, des Kapitalismus und der Globalisierung sowie die zunehmende Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Apokalyptische und katastrophische Szenarien, letzte Generationen sowie Formen der Ausrottung und des Aussterbens bestimmen nicht nur die gegenwärtige Lage, sondern durchziehen auch die öffentliche Debatte – nicht zuletzt, weil sich die Frage nach dem Aufhören mit Aspekten des Über- und Weiterlebens verbindet.
Download (*.pdf)Workshop: New Reading Scenes On Machine Reading and Reading Machine Learning Research
Reading has undergone dramatic transformations over the past few decades. Media and literary theorist N. Katherine Hayles has discussed how forms of reading, modes of attention, and even neurological architecture are heavily influenced by the medium of reading—on screen vs. on print—and its media-specific features such as layout, typography, and the presence of hyperlinks (Hayles 2012; 2021). Under “machine reading,” Hayles refers to machines’ ability to process vast amounts of text and uncover patterns that would be imperceptible to a human reader. Additionally, the ability to search for keywords in digital texts facilitates a form of “distant reading,” enabling readers…
Download (*.pdf)Gender, Work and Decolonization Looking for Women in Literary Journals at the End of Empire
Literary journals proliferated across colonial Europe, the Caribbean, and Africa in the decades around decolonization. In her lecture, literary scholar Alexandra Reza (University of Bristol) focuses on two of the most influential publications with the widest international reach: Présence Africaine (published in Paris from 1947) and Mensagem (published in Lisbon from 1946-64) to discuss questions of method, gender, and form.
Download (*.pdf)Workshop: Symbolic Revolutions
The social logic of cultural change has long preoccupied both cultural historians and sociologists, particularly during periods when the “doxa” – the normative, ideological, and aesthetic standards taken for granted – undergoes rapid and profound transformations. Such periods of symbolic upheaval often arise from struggles across various fields of cultural production, where competing visions of taste and value contest a dominant order. Understanding the mechanisms behind these revolutionary changes in art and culture remains one of the greatest challenges in both historical and sociological analysis.
Download (*.pdf)Ordinär: Im Kino gewesen. Gelacht. Ein Abend in der CineScience-Reihe „Schund und Vergnügen“
Körperkomik ist eine der ältesten und konstantesten Formen des Komischen. Dabei werden die Grenzen zum Sexuellen, zum Obszönen und zum Hässlichen ausgetestet und ausgekostet. Bloßstellung, Fremdschämen, Schadenfreude oder asoziale Zerstörungswut werden im Slapstick hochgehalten.
Download (*.pdf)Insel(über)tourismus: Doppellesung mit Kristin Höller und Thea Mengeler
Die Doppellesung mit den Autorinnen Kristin Höller und Thea Mengeler widmet sich der literarischen Verarbeitung von Tourismus und Übertourismus. Sie fokussiert dabei den insularen Raum und die Frage, wie ein sich zuspitzender, permanenter Tourismus Inselräume nachhaltig (negativ) beeinflusst.
Download (*.pdf)Postkolonialismus zur Primetime: „Algier, Hauptstadt der Revolutionäre“ (1972)
Anhand von Deffarges und Troellers Dokumentarfilm „Algier, Hauptstadt der Revolutionäre“ (1972) lassen sich geradezu exemplarisch die Hoffnungen nachzeichnen, die sich mit dem Aufbruch ehemaliger Kolonien in die Unabhängigkeit verbanden. Algier wurde zum Magneten für Befreiungskämpfer und Rebellen aus aller Welt. Nur diese Anziehungskraft lässt die Enttäuschung verständlich werden, die sich einstellte, als neue ökonomische Abhängigkeiten an die Stelle der alten kolonialen Willkür traten und die Verheißung von Freiheit in autokratische Unterdrückung und Bürgerkrieg umschlugen.
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