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Visual Literacy

Inzwischen ist die Rede von der visuellen Kultur so alltäglich, dass es an der Zeit ist, sie ernst zu nehmen. Wenn wir unsere Informationen durch Bilder erhalten, sollten wir lernen, sie zu „lesen“. Bildung – egal auf welcher Stufe – darf nicht ausschließlich textbasiert sein. Visual literacy gibt Antworten auf die Frage, wie Bilder agieren, wie sie argumentieren und reflektieren und – damit unmittelbar verknüpft: Welche rhetorischen Strategien werden von den Machern und Mittlern eingesetzt, die Bilder in Auftrag geben und publizieren?

Da der virtuelle Raum den öffentlichen Raum erweitert und verändert hat, sind auch die visuellen Aktionsradien größer geworden. Wenn religiöse Termini wie Glaube und Skepsis beim digitalen Bildgebrauch eine Rolle spielen, sollte man daran erinnern, dass wahr oder falsch nicht die einzige Rezeptionshaltung zum Bild sein kann und stattdessen die Frage stellen, welche materiellen und medialen „Ermöglichungsbedingungen“ von bildlichem Sinn es gibt und wie diese sich analysieren lassen.

Visuelle Geschichte und -theorie ist eine genuin interdisziplinäre Wissenschaft, die in Deutschland noch zu schwach institutionalisiert ist. Als Kunst ist das Bild längst Teil der Kunstgeschichte geworden, als Medium Teil der Medienwissenschaft, als Dokument Teil der Geschichtswissenschaft und als soziales Phänomen Teil der Soziologie. Und dennoch informieren sich diese Bereiche noch nicht ausreichend über ihre jeweiligen Angebote, und könnten noch überzeugender an gemeinsamen Fragestellungen, Methoden und Konzeptsprachen arbeiten.

Hier setzt eine Bildwissenschaft mit dem Fokus auf Visual Literacy Disziplinen übergreifend an. Das KWI bietet sich als interdisziplinäre und -universitäre Institution an, um diesen Diskurs zu organisieren und, als Scharnier zwischen den künstlerischen und musealen Institutionen, sowie den Universitäten der UAR, auch aktiv zu gestalten.

Ansprechpartnerin: Dr. Anja Schürmann

Aktuelles

CfP: What Will Photography Be?

CfP: What Will Photography Be?

The 3rd Essen Symposium for Photography will be hosted by the Essen Center for Photography and will take place from February 4th to 6th, 2026. Raising the question “What Will Photography Be?”, the Symposium for Photography aims at newly addressing interest in the medium’s prospective forms and uses. We invite speculations that critically engage with […]

Rettet die Jugend!

Rettet die Jugend!

Was kann Jugend heute sein angesichts eines „Meers der Polykrisen“? Diese Frage stellten sich die KWI-Forscherinnen Laura M. Reiling und Anja Schürmann bei der Betrachtung aktueller Phänomene in ihren je eigenen Forschungsfeldern, der Gegenwartsliteratur sowie der zeitgenössischen Fotografie. Um heutigen Darstellungen von Jugend in Fotografie, Literatur und Popkultur auf den Grund zu gehen, empfingen sie […]

Rückblick: Guilty Pleasures im Wintersemester

Rückblick: Guilty Pleasures im Wintersemester

Mit zahlreichen Gästen, an unterschiedlichen Orten und aus verschiedenen fachlichen Perspektiven haben Wissenschaftler:innen des KWI im Rahmen des Jahresthemas das Phänomen der Guilty Pleasures diskutiert und analysiert. Das hohe Verletzungspotential ästhetischer Urteile und Guilty Pleasure als eine „Form ästhetischen Schuldbewusstseins“ waren Thema im Gespräch mit Autor und Literaturwissenschaftler Johannes Franzen, der sein neues Buch „Wut […]

It’s a shame: Podium zu Scham und Sichtbarkeit

It’s a shame: Podium zu Scham und Sichtbarkeit

Scham ist ein zusammengesetzter Affekt, einer Sache schämt man sich vor anderen. Wie diese Zusammensetzung aussieht, diskutierten auf dem Podium „It’s a shame. Sichtbarkeit und ihre Grenzen“ am 15.1.2025 Linda Hentschel (Kunsthochschule Mainz), Susanne Keichel (HGB Leipzig) und Lea Schneider (FU Berlin). Organisiert von Mona Leinung und Anja Schürmann in Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität […]

Podiumsdiskussion im Rahmen der Tagung AN, IN, MIT

Podiumsdiskussion im Rahmen der Tagung AN, IN, MIT

Zum Abschluss der Tagung „AN, IN, MIT. Möglichkeiten fotografischer Kritik“ fand im Gartensaal des KWIs eine Podiumsdiskussion zu „Grenzbereichen journalistischer, aktivistischer und künstlerischer Fotokritik“ statt. Fotograf David Klammer, u.a. bekannt für seine preisgekrönte Fotoreportage „Ende Gelände“, stellte seine Arbeit vor, in der er aktivistische Aktionen im Rheinischen Braunkohlerevier dokumentiert. Die Dokumentation bildete zugleich den Ausgangspunkt […]

Deutscher Fotobuchpreis 24|25

Deutscher Fotobuchpreis 24|25

Auch in diesem Jahr wurde in Regensburg der Deutsche Fotobuchpreis verliehen, der in zwölf Kategorien das besondere Medium des Fotobuchs würdigt. Der Deutsche Fotobuchpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen im Bereich der fotografischen Bilder und wird seit mehr als 25 Jahren vergeben. Wie im Vorjahr war die Kunsthistorikerin Anja Schürmann, die am KWI zum künstlerischen […]