20.05.

Mi / 10:00 – 12:00

Der Zwang guter Gründe oder: Warum wirkt Kommunikation?

Internes Kolloquium, offen für Interessierte der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr)

Fabian Anicker, WWU Münster

Virtuelles Meeting

DIE VERANSTALTUNG FINDET VIRTUELL STATT.

„Wer kommuniziert, handelt. Diese Einsicht der Sprechakttheorie legt den Grundstein für eine Vielzahl soziologischer Zugangsweisen zu Kommunikation. Da Handeln das Einwirken auf eine Umwelt impliziert, erscheint Sprechen aus dieser Perspektive als folgenreicher Eingriff in soziale Zusammenhänge. Wie man sich diese Machtwirkung des gesprochenen Wortes vorzustellen hat, ist hochgradig umstritten. Ist der wirkmächtige Satz derjenige, der im Einklang mit konventionellen Machtbeziehungen oder traditionalen Ansichten steht? Beruht die Liquidität des Sprachmediums in letzter Hinsicht auf der Deckungsreserve hinreichenden Sozialkapitals? Oder gibt es genuin kognitive Wirkungen von Sprachhandlungen, die in empirischen Settings zwar vielfach durch Machtbeziehungen, Denkverbote und missgünstige Interpretationen unterlaufen aber nie ganz beseitigt werden können? Der Vortrag macht sich in Anschluss an Jürgen Habermas‘ Theorie des kommunikativen Handelns die letztgenannte Position und damit die These zu eigen, dass es so etwas wie einen „Zwang guter Gründe“ tatsächlich gibt. Von dort ausgehend werden Grundzüge einer nicht-idealistischen, d.h. der empirischen Vermachtung von Kommunikation Rechnung tragenden empirischen Kommunikationstheorie vorgestellt.“  (Text: Fabien Anicker)

ÜBER DAS KWI-KOLLOQUIUM
Als Forum des wissenschaftlichen Austauschs bietet das KWI-Kolloquium die Möglichkeit, aktuelle Forschungsvorhaben und –ergebnisse vorzutragen und zur Diskussion zu stellen. Nicht nur laufende Forschungsprojekte innerhalb des Kulturwissenschaftlichen Instituts sondern auch Gastvorträge können hier gemeinsam mit dem Institutskollegium und interessierten Teilnehmer*innen diskutiert werden.

Internes Kolloquium, offen für Interessierte der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr).