Im Fokus des Beitrags steht eine visuelle Ethnografie im Geburtshaus und die damit einhergehenden methodischen und methodologischen Herausforderungen in Bezug auf den Umgang mit Intimität. Schwangerschaft und Geburt werden durch die historische Entwicklung von Geburtshilfe gesellschaftlich zunehmend als kritische Ereignisse betrachtet und diskutiert. Die durchgeführte visuell-ethnografische Forschung, in der die Hebammen eines Geburtshauses in ihrem Berufsalltag fotografisch begleitet wurden, ermöglichte Einblicke in die Kulturen des Intimen dieser kritischen Zeiten. Dabei tritt Intimität jedoch auch insbesondere als methodische Herausforderung auf. Der Beitrag arbeitet den forschungspraktischen Umgang mit Intimität heraus und zeigt auf, wie es gelingen kann sich als Forscher*in, trotz oder gerade durch Intimität, im Forschungsfeld zu etablieren und Intimität während des Forschungsprozesses zu begegnen. Im Besonderen werden hierbei Forschungssituationen hervorgehoben, in denen körperliche oder emotionale Intimität zwischen Forscherin und Feldteilnehmer*innen vorherrscht. An diesen empirischen Beispielen wird diskutiert, in welcher Form Intimität im Forschungsprozess auftreten kann und welche Möglichkeiten im Umgang mit Intimität bestehen.“
03.07.
Mo / 13:30 – 15:00
Intime Einblicke im Geburtshaus: Umgang mit Intimität im ethnografischen Forschungsprozess
Im Rahmen des Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie
Nadine Giesbrecht, KWI
Wirtschaftsuniversität Wien