29.05.

Mi / 10:00 – 12:00

The Aesthetics of the Populist Space of Appearance

Offen für Interessierte innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr)

Johannes Völz, Institut für England- und Amerikastudien an der Goethe Universität Frankfurt

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestraße 31, 45128 Essen

Für Populisten wie Donald Trump geht der Wahlkampf nie zu Ende. Die permanente Mobilisierung der Wählerschaft ist Grundvoraussetzung dafür, dass populistische Führerfiguren von ihren Anhängern in ihrem Anspruch bestätigt werden, das wahre Volk zu verkörpern. Populistische Politik hängt deshalb von Praktiken der Inszenierung und Aufführung ab. Wie aber laufen diese Performances ab? Johannes Völz analysiert in seinem Vortrag die performative Ästhetik von Donald Trumps Kundgebungen. Trump Rallies, so zeigt er, sind keineswegs die Jubelorgien, als die man sie aus der Fernsehberichterstattung kennt. Die Zustimmung der Anhänger bleibt stets ungewiss. Daraus lässt sich ein performatives Demokratiemodell ableiten, in dem sich das Volk nicht durch rationalen Diskurs, sondern durch eine verkümmerte Form des ästhetischen Urteils konstituiert. Seine Ausdrucksformen sind der Jubel und das Verstummen. Die Kundgebung wird somit zum Inbegriff des Politischen innerhalb von polarisierten Gesellschaften.

Prof. Dr. Johannes Völz ist Heisenberg-Professor für Amerikanistik mit Schwerpunkt „Demokratie und Ästhetik“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Autor der Studien Transcendental Resistance: The New Americanists and Emerson’s Challenge (University Press of New England, 2010) und The Poetics of Insecurity: American Literature and the Uses of Threat (Cambridge University Press, 2018).

Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.