29.06.

Mi / 18:00

Schreiben in der Geschichtswissenschaft im Jahr 2022: In welchen Formen, für welches Publikum?

Vortrag von Valentin Groebner

Valentin Groebner, Universität Luzern

Online (Zoom)

Der Vortrag findet im Rahmen der Schreibwerkstatt für Doktorand*innen des DFG-Graduiertenkolleg 1919 statt.

1922 wusste ein Verleger auf der Leipziger Buchmesse es ganz genau: Mit den neuen Massenmedien Kino und Grammophon seien qualitätvolle Bücher und Zeitschriften dem Untergang geweiht. In den letzten 30 Jahren hat es so viele ähnliche ähnliche Prophezeiungen zur Digitalisierung in den Geistes- und Kulturwissenschaften gegeben, dass uns dieser Untergang mittlerweile selbst abhanden gekommen ist. Was bedeutet das für das wissenschaftliche Schreiben?

Valentin Groebner ist Professor für Geschichte mit Schwerpunkt Mittelalter und Renaissance an der Universität Luzern. Nach einem Studium in Wien, Marburg und Hamburg erfolgte die Promotion 1991 in Bielefeld. 1991 bis 1998 war er Assistent am Historischen Seminar der Universität Basel, und wurde 1998 an der Universität Basel habilitiert. 1999/2000 war er Visiting Professor am Department of History of Art an der Harvard University.

Seit 2015 ist er Mitherausgeber der Publikationsreihe „Sonderdruck“, die besonders gelungene studentische Arbeiten als schön gestaltete kleine Bücher herausbringt. Sein neues Projekt ist die hybride Publikation „cache“.

Wichtige Publikationen sind: „Ungestalten. Die visuelle Kultur der Gewalt am Ende des Mittelalters“, München 2003; „Der Schein der Person. Steckbrief, Ausweis und Kontrolle im Mittelalter“ (München 2004); „Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen“ (München 2008); „Ich-Plakate“ (Frankfurt/m. 2015), „Retroland. Tourismus, Geschichte und die Sehnsucht nach dem Authentischen“ (Frankfurt/M. 2018), „Wer redet von der Reinheit?“ (Wien 2019) und zuletzt „Ferienmüde. Als das Reisen nicht mehr geholfen hat“ (Göttingen/Konstanz 2020). Im Herbst 2021 erscheint bei S. Fischer: „Bin ich das? Eine kurze Geschichte der Selbstauskunft“.