15.05.

Mi / 10:00 – 12:00

Governing the Narcotic City – Vorstellung des Forschungsprojekts und Ideenaustausch

Offen für Interessierte innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr)

Stefan Höhne, Mercator Research Fellow am KWI

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Raum 106, Goethestraße 31, 45128 Essen

Drogenkulturen sind tief mit Alltag, Ökonomie und Regierung europäischer Städte verwoben. Insbesondere in den letzten 50 Jahren ist der Konsum und Handel von legalisierten wie illegalisierten Rauschmitteln zu einem weit verbreiteten Phänomen avanciert, das alle sozialen Schichten auf unterschiedliche Weise betrifft. Im medialen und politischen Diskurs gilt jedoch vor allem die Präsenz und Sichtbarkeit von drogenbezogenen Praktiken in öffentlichen Stadtraumen als problematisch. Zugleich werden diese Praktiken oftmals mit spezifischen urbanen Gebieten, wie ‘Ghettos’  oder ‘Angsträumen’ verknüpft und mit marginalisierten Bevölkerungsgruppen, wie Wohnungslosen, Sexarbeiter_innen oder Migrant_innen, in Verbindung gebracht.

Doch wie genau haben sich diese Diskurse und Konflikte um den öffentlichen Drogenkonsum auf das soziale Gefüge der europäischen Städte im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert ausgewirkt? Welche imaginären Geographien und Repräsentationen urbaner Drogenkulturen sind entstanden? Wie haben Städte umstrittene narkotische Räume reguliert? Und welche Akteure haben diese Politiken in Frage gestellt und alternative Strategien und Visionen entwickelt?

Um diese Fragen zu beantworten, widmet sich ab Juni 2019 das internationale Forschungsprojekt Governing the Narcotic City (www.narcotic.city) den Diskursen, Praktiken und Imaginationen öffentlicher Drogenkulturen von den 1970er Jahren bis heute, mit Schwerpunkt auf west- und mitteleuropäischen Städte. Im Kolloquium möchte ich einen ersten ‘Sneak Peek’ auf das Projekt geben und mögliche Zugänge und Perspektiven gemeinsam diskutieren.