Thema:
Im Rahmen des am 16. und 17. November 2018 stattfindenden Workshops des Arbeitskreises Kommunikativer Konstruktivismus am KWI in Essen sollen Fallstudien, welche in Grenzbereichen von Kommunikation verortbar sind, vorgetragen und diskutiert werden. Ausdrücklich gewünscht ist, dass auch empirische Fallbeispiele aus theoretisch-empirischen Programmen jenseits des Kommunikativen Konstruktivismus’ vorgestellt werden. So kann diskutiert werden, ob und wo die verschiedenen Ansätze und Vorgehensweisen voneinander lernen können. Mögliche Leitfragen sind: Welche Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet der Kommunikative Konstruktivismus für die interpretative Sozialforschung, welche wiederum diese für den Kommunikativen Konstruktivismus? Gibt es substanzielle Gewinne, wenn man mit dem Forschungsprogramm des Kommunikativen Konstruktivismus arbeitet oder nicht?
Der Workshop versteht sich explizit als interdisziplinär – angelegt zwischen den Disziplinen Soziologie, Kommunikationswissenschaft sowie Kultur- und Sozialanthropologie.
ReferentInnen:
- Clemens Albrecht
- Jonas Barth
- Jonas Eickhoff
- Andreas Hepp
- Anna-Katharina Hornidge
- Peter Isenböck
- Verena Keysers
- Hubert Knoblauch
- Gesa Lindemann
- Jens Loenhoff
- Christian Meyer
- Anna-Eva Nebowsky
- Micheala Pfadenhauer
- Angelika Poferl
- Jo Reichertz
- Sylvia Marlene Wilz
Leitung:
Jo Reichertz & Jonas Eickhoff
Über den Arbeitskreises Kommunikativer Konstruktivismus:
Der Arbeitskreis Kommunikativer Konstruktivismus am KWI hat das Ziel die sozial-, gesellschafts- und kulturwissenschaftliche Theoriebildung weiter voran zu bringen. Dabei soll in Anknüpfung und Weiterführung des Sozialkonstruktivismus’ der grundlegenden Bedeutung des praktischen kommunikativen Handelns für die Konstruktion von Wirklichkeit Rechnung getragen werden. So soll geprüft werden, ob und mit welchen Gewinnen und Verlusten bei der Theoriearbeit von Wissen auf Kommunikation als grundlegende Ressource umgestellt werden kann.
Als besonders fruchtbar erscheint dabei die Betrachtung der Grenzbereiche von Kommunikation – also z.B. Kommunikation mit dementierenden oder autistischen Menschen, Kommunikation mit Sounds oder Dingen/Artefakten/Praktiken, Kommunikation von Atmosphären oder außersprachlichen (religiösen) Erfahrungen und Gefühlen. Hier kann sich der Kommunikative Konstruktivismus empirisch beweisen bzw. sich theoretisch befragen lassen. Denn insbesondere an den Grenzen von Kommunikation kann erarbeitet werden, wie fruchtbar (oder auch nicht) eine Sozial- und Gesellschaftstheorie ist, welche das kommunikative Mit- und Gegeneinander zentral stellt. Hier muss sich nämlich zeigen, ob sich sozialwissenschaftlich Relevantes jenseits von Kommunikation finden lässt und welche Bedeutung dies für die Konstruktion von Wirklichkeit hat und wie es theoretisch gefasst werden kann.