Am 20. Juni diskutierten Felicitas Hoppe, Julika Griem und Roxanne Phillips anhand verschiedenster Beispiele von der Stummfilmära bis in die Gegenwart über Funktionsweisen und Wirkungen verbaler und nonverbaler Komik. Hoppe, die nicht nur mit dem Büchnerpreis ausgezeichnet wurde, sondern auch Trägerin des Kasseler Literaturpreises für Grotesken Humor ist, las u.a. eine kleine Hommage an Buster Keaton mit dem Titel „Der Besen“ vor und erklärte die Bedeutung des Stummfilms für ihr Werk, in dem wenig gesprochen und viel gehandelt werde. Roxanne Phillips brachte mit „Laughing Gas“ (1907) ein ungewöhnliches Beispiel des frühen Slapstick-Films mit einer Person of Colour als Hauptdarstellerin ein und analysierte das Prinzip der Wiederholungs-Komik. Sketche von Morecambe and Wise, Helge Schneider und Stefanie Sargnagel waren weitere Beispiele, über die auch unter reger Beteiligung des Publikums diskutiert wurde.
Der Abend im Rahmen des aktuellen KWI-Jahresthemas „Mehr oder Weniger“ zeigte, dass die geisteswissenschaftlichen Fächer zum Verständnis der Funktionsweisen und des kulturanalytischen Potenzials des Komischen beitragen können. Mit dem Aufbau des Netzwerks „Das Komische als Kulturwissenschaft“ am KWI soll das in vielen Fachdisziplinen vernachlässigte Komische als ein ästhetisch reichhaltiger und gesellschaftlich hochrelevanter Forschungsgegenstand verankert werden.