Am 8. Mai 2019 war der renommierte Historiker Jörn Leonhard (Universität Freiburg) Gast am KWI und hielt einen Vortrag über das Thema seines aktuellen Buches „Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918 – 1923“ (Verlag C.H. Beck 2018). Die Historikerin Ute Schneider (Universität Duisburg-Essen) begrüßte Leonhard in ihrer Einführung als „public intellectual“ und betonte, es sei eine Kunst, in Deutschland in diese Liga aufzusteigen. Leonhard verknüpfte in seinem Vortrag die weltpolitischen Zäsuren zwischen 1914 und 1945 und betonte, der „überforderte Frieden“ von Versailles sei mehr als eine bloße Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs gewesen. Im Vortrag und im Buch argumentiert er gegen das Bild determinierter Geschichte und plädiert dafür, dass die Gegenwart nicht gegen die Geschichte ausgespielt werden dürfe. In der anschließenden Diskussion gab Leonhard u.a. spannende Einblicke in seine Arbeitsweise und die Zusammenarbeit mit seinem Verlag.
Vortrag und Diskussion waren eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) in Zusammenarbeit mit dem Ruhr Museum und dem Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen. (HR)