KWI on Tour: Das Participedia All-Team Meeting in Brighton diskutiert nach Launch der neuen Homepage über die zukünftige Entwicklung des Projekts

Das internationale Forschungsprojekt Participedia widmet sich der weltweiten Verbreitung demokratischer Innovationen und dialogorientierter Beteiligungsverfahren. Rund 60 internationale Teilnehmer*innen, darunter renommierte Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen, trafen sich vom 11. – 13. Juni 2019 am Institute of Development Studies (IDS) der University of Sussex, um Erfahrungen mit der Plattform auszutauschen und um zu diskutieren, wie Forscher*innen und Praktiker*innen zukünftig die Plattform nutzen können. Für das KWI-Teilprojekt in Deutschland hat Projektmitarbeiterin Anna Mengede teilgenommen.

Im Verlauf der dreitägigen Konferenz diskutierten die Teilnehmer*innen aktuelle demokratische Entwicklungen und Forschungsanwendungsmöglichkeiten der Plattform. Insbesondere reflektierten sie, welche Verantwortung demokratische Innovationen tragen und wie deliberative Ansätze in bestehenden demokratischen Institutionen integriert werden könnten, um die zukünftige Rolle demokratischer Innovationen in Anbetracht aktueller politischer Entwicklungen anzusprechen.

Zum Abschluss des zweiten Tages lud das IDS zu der öffentlichen Diskussion  „Democracy in Crisis? Democratic Innovations and the Future of Politics” ein, mit Vorträgen von Archon Fung (Harvard University), Bonny Ibhawoh (McMaster University), Selen Ercan (University of Canberra), Melissa Williams (University of Toronto), Leonardo Avritzer (Federal University of Minas Gerais). Moderiert wurde die Veranstaltung von John Gaventa, dem Leiter des IDS. Die Expert*innen diskutierten weltweite kritische Entwicklungen von demokratischen hin zu antidemokratischen Strukturen und inwiefern von einer „Krise der Demokratie“ gesprochen werden könne. Anschließend diskutierten Redner*innen und Publikum gemeinsam, wie eine demokratische Zukunft mit Hilfe von Bürgerbeteiligung geformt werden könne.

Am letzten Tag der Konferenz reflektierten die Teilnehmer*innen die wichtige Rolle internationaler Netzwerke und Plattformen wie Participedia für die Verbreitung demokratischer Innovationen, die vor allem in Zeiten der Krise der Demokratie wichtig sein können.  Schwerpunkte zukünftiger Entwicklungen Participedias sahen die Diskutant*innen und Teilnehmer*innen dabei insbesondere in Fallbeispielen der Partizipation und Narrativen, die helfen, Praktiker*innen, zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Akademiker*innen, die sich mit partizipatorischen Innovationen beschäftigen, zu informieren. In der abschließenden Reflexion stellte sich zudem heraus, dass aus einer globalen Perspektive betrachtet, Participedia der Thematik der Dekolonisation im globalen Süden ein Forum bieten solle. Eines der zentralen Ergebnisse der Konferenz war somit, dass ein internationales Netzwerk wie Participedia, Möglichkeiten für neue Partizipationsstrukturen biete, die unsere globalisierte Gesellschaft miteinander teilen und dadurch viel voneinander lernen könne.

(Text: Anna Mengede)