KWI on Tour: Volker Heins im Landtag von Schleswig-Holstein zum Thema „Große und kleine Grenzen“

In der Diskussion um die Einwanderungsgesellschaft ist viel die Rede von Außengrenzen, Obergrenzen oder innergesellschaftlichen Grenzen der Identität oder Toleranz von Gruppen. Was jedoch ist eine „Grenze“, worin unterscheidet sie sich von einer „Schwelle“ und wann sind Grenzziehungen berechtigt oder moralisch relevant? Diese und weitere Fragen behandelte Volker Heins, Permanent Fellow am KWI, in einem Vortrag im gut gefüllten Plenarsaal des Landtags von Schleswig-Holstein in Kiel am 28. Mai. Eingeladen hatte das Institut für Psychologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Kooperation mit der Kieler Forschungsstelle Toleranz (KFT) sowie der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein. In dem Vortrag versuchte Volker Heins die Frage zu beantworten, wo die großen und kleinen Grenzen der Einwanderungsgesellschaft liegen, welchen Wert Grenzverletzungen haben können und wie das Spektrum demokratischer Interaktionsideale zwischen Anerkennung und Toleranz und auch jenseits dieser Alternative beschaffen ist. Die These lautete, dass Gesellschaften nicht unabhängig seien von der Art und Weise ihrer Abgrenzung nach außen. Die Art, wie unterschiedliche Grenzen gesichert und für wen sie durchlässig seien, verändere die innere Organisation der Gesellschaften.

Text: Volker Heins