Institutes for Advanced Study schaffen Freiräume für Forschung. Diese können auch neue Ideen für die Lehre, insbesondere für Lehrforschungsprojekte entstehen lassen. Das KWI steht daher grundsätzlich für Studierende offen, während KWI-Mitarbeitende an den Ruhr-Universitäten und der Folkwang Universität der Künste lehren. In Tandem-Seminaren mit Kolleg:innen von anderen kulturwissenschaftlichen Standorten bieten wir ein Zusatzangebot für kulturwissenschaftliche Studierende.
Das Lehr-Labor steht in Verbindung mit verschiedenen Arbeitsbereichen des KWI, so zum Beispiel der Forschungsstelle für künstlerisch-wissenschaftliche Praktiken. Diese widmet sich unter anderem der Entwicklung von Modellseminaren zum Bereich des kreativen Schreibens, die in unterschiedlichen Hochschulformen zur Anwendung kommen können.
Ein Modellprojekt, das sich an die schulische Lehre wendet, ist Visual Literacies. Hier wird die Bildlesekompetenz von Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen adressiert, wobei in Workshops digitale wie analoge Lehrmaterialien erarbeitet werden.
Aus literatur- und kultursoziologischer Perspektive sind die Erfahrungen von Studierenden wertvoll: Sie verkörpern eine Vielfalt von Gebrauch und Konsum, Erfahrung mit populären Formen und Genres sowie Spezial-Expertisen, die unsere Erforschung des Kunst- und Mediensystems bereichern können. Auch die Wissenschafts- und Wissenschaftskommunikationsforschung muss Studierende mit einbeziehen: Sie verkörpern gesellschaftliches Wissen über Wissenschaft; sie zeigen, wie sich Kernkompetenzen und Kulturtechniken des Lesens und Schreibens und damit auch akademische Praktiken verändern; und sie können wichtige Rückmeldungen zu Formaten der Wissenschaftskommunikation geben, weil sie die Routinen wissenschaftlichen Kommunizierens noch nicht so weit verinnerlicht haben, dass alternative Möglichkeiten nur noch schwer zu vermitteln sind.
Seit 2021 veranstaltet das KWI zudem zweimal jährlich ein Schreibwochenende. Es bietet Promovierenden im Ruhrgebiet sowie anderer deutscher Universitäten die Möglichkeit, drei Tage konzentriert am eigenen Projekt weiterzuschreiben. Der Schreib-Workshop richtet sich gezielt an Promovierende der Geistes- und Sozialwissenschaften und ermöglicht einen intensiven Austausch über Textarbeit für Doktorand:innen, die nicht in Graduiertenschulen, Kollegs oder Sonderforschungsbereichen eingebunden sind: In Pausengesprächen, Tandem-Sessions, in denen Auszüge aus der Dissertation wechselseitig diskutiert werden, sowie in thematischen Modulen z.B. zu Wissenschaftskommunikation, Publikationsanforderungen und Recherchestrategien. Die KWI-Schreibwochenenden haben sich als Freiraum einer Vertiefung bewährt, in dem sich fachwissenschaftliche und interdisziplinäre Gespräche mit gegenseitiger Unterstützung zu Fragen von Arbeitsorganisation, Vernetzung und Karriereplanung verbinden. Interessierte sind herzlich eingeladen, das Angebot zu nutzen und weiter zu empfehlen.





