Am 06. November präsentierte sich das Forschungsprojekt zur häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz durch osteuropäische Live-in-Hilfen im Rahmen der Expertenrunde „Prävention und Therapie von Demenz“ in der Volkshochschule Essen mit einem Infostand. Die Veranstaltung war eine wertvolle Plattform für alle, die sich beruflich oder persönlich mit der Demenzerkrankung auseinandersetzen und mehr über Präventions- und Unterstützungsansätze erfahren wollten.
Die Veranstaltung wurde von Dag Schütz, 1. Vorsitzenden des Netzwerks Demenz Essen sowie Sozialdezernent Peter Renzel eröffnet. Sie wiesen auf die Fortschritte in der Demenzversorgung hin, betonten jedoch auch die anhaltende Tabuisierung des Themas, aufgrund derer Betroffene aus Scham oder Angst zögerten, sich Hilfe zu suchen. Die Stadt Essen setzt sich mit gezielten Angeboten, Information und Beratung für den Abbau solcher Barrieren ein. Geriatrie-Facharzt Hans Georg Nehen hob in seinem anschließenden Vortrag die vier wesentlichen Präventionsfaktoren einer Erkrankung hervor: Bewegung, gesunde Ernährung, geistige Aktivität sowie soziale Kontakte. Diese könnten das Demenzrisiko im Alter erheblich reduzieren und seien essenziell für gesundes Altern. Auf dem Podium diskutierten Nehen anschließend mit weiteren Experten über praktische Präventionsansätze und Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der musikalische Beitrag von Anja Renzcikowski, die als Musikgeragogin zeigte, wie Musik bei Demenz therapeutisch wirken kann.
Beim anschließenden „Markt der Möglichkeiten“ stellten wir das Forschungsprojekt zur häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz durch osteuropäische Live-in-Hilfen vor. Unser Anliegen war es, die Herausforderungen und Chancen dieses Versorgungskonzepts zu erläutern und zu diskutieren, inwieweit osteuropäische Betreuungshilfen eine Unterstützung im Versorgungsalltag bieten können. Die Nachfrage nach Live-in-Hilfen steigt kontinuierlich, doch sind auch Fragen der Kommunikation, des Verständnisses von Demenz und der kulturellen Unterschiede von großer Bedeutung. Wir nutzten die Veranstaltung, um mit Angehörigen zu sprechen, die bereits Erfahrungen mit der häuslichen Versorgung durch osteuropäische Live-in-Hilfen machen oder gemacht haben. Für unser Forschungsprojekt suchen wir auch weiterhin Studienteilnehmer*innen, die bereit sind, Einblicke in ihren Alltag und die Zusammenarbeit mit Live-in-Hilfen zu geben. Diese Perspektiven helfen uns, das Zusammenleben und die Versorgung besser zu verstehen und zu untersuchen, wie die Unterstützung durch Live-in-Hilfen den Alltag mit Demenz beeinflusst. Interessierte Familien können sich gerne bei uns melden – wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme!
Wir danken dem Netzwerk Demenz Essen und ihren Kooperationspartnern für diesen wertvollen Nachmittag.
Wenn Sie interessiert sind, an der Studie teilzunehmen, können Sie telefonisch oder per E-Mail mit dem Projektleiter Prof. Dr. Jo Reichertz Kontakt aufnehmen: 0151 4017 1790, [email protected] oder sich an die Projektmitarbeiterin Nadine Giesbrecht unter [email protected] wenden.
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Text: Nadine Giesbrecht