Roland Borgards spricht in der Buchhandlung Proust über „Nature Writing“

Auf Einladung des Projektverbundes „Mensch und Tier im Ruhrgebiet“ stellte der Frankfurter Literaturwissenschaftler Roland Borgards in der Buchhandlung Proust die neueren Strömungen des „Nature Writing“ und der „Human-Animal Studies“ vor.

In der lebhaften und von der Kölner Neuzeithistorikerin Gudrun Gersmann moderierten Veranstaltung standen drei Fragen im Mittelpunkt: Erstens: Bieten die neuen literarischen und kulturwissenschaftlichen Strömungen etwas grundsätzlich Neues, oder knüpfen sie an ältere Vorbilder und Traditionen des 19. und 20. Jahrhunderts an und führen diese unter neuen Vorzeichen fort? Zweitens: Welche politischen Implikationen, Absichten und Programmatiken verbinden sich mit ihnen? Sind sie eher Resultat und kultureller Ausdruck eines politischen Eskapismus oder deutet sich in ihnen die Entstehung eines neuen ökologischen Bewusstseins an, das über Potentiale politischer Veränderung verfügt? Und schließlich drittens: Worin bestehen im Spannungsfeld zwischen Tragödie und Komödie, zwischen Beschreiben und Erzählen die möglichen literarischen Darstellungs- und Gattungsformen des neuen „Nature Writing“?

(Text: Friedrich Jaeger)