Rückblick: Bürger*innenrat zu biobasierter Wirtschaft

Inwieweit eine nachhaltige, regional-biobasierte Wirtschaft möglich ist und wie diese gestaltet sein sollte, waren die leitenden Fragen für den Bürgerrat des KWI-Projekts BioDisKo, der Ende November in Münster stattfand. Zwölf aleatorisch auserwählte Bürgerinnen und Bürger diskutierten dabei unter anderem den Maisanbau in der Region und dessen Folgen. Ziel war es, bestehende Praktiken zu bewerten und Fragen zu entwickeln, die in die weitere Forschungsarbeit des Projekts einfließen können.

Welche politischen, sozioökonomischen, ökologischen und kulturellen Herausforderungen ruft die bestehende Biomasseproduktion und -verwertung im Münsterland hervor und was lässt sich aus den Erfahrungen mit dem Anbau nachwachsender Rohstoffe für die Gestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie lernen? Peter Gerhardt (denkhausbremen e.V.), Dennis Herzberg (CLIB2021 – Cluster Industrielle Biotechnologie e.V.) und Ralf Pude (Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe, Universität Bonn) standen den Bürger*innen während des zweitägigen Workshops als Experten beratend zur Seite. Sie gaben Einblicke in zivilgesellschaftliche Positionen und lokalglobale Verflechtungen, in den Status Quo der Bioökonomie in NRW sowie in den Anbau und mögliche Nutzungen verschiedener Pflanzen zur Produktherstellung. Themen wie Flächenkonkurrenz, globale Auswirkungen lokalen Handelns, internationaler Austausch, bestehendes Konsumverhalten oder die landwirtschaftliche Produktion in der Stadt kamen ebenfalls zur Sprache.

Die Ergebnisse des Bürgerrats werden im Frühjahr 2019 veröffentlicht. Sie fließen in die weitere Forschungsarbeit ein und werden im kommenden Jahr im „Zukunftsrat Bioökonomie NRW 2030“ aufgegriffen, um gemeinsam mit weiteren Projektergebnissen politische Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Wir danken C.A.R.M.E.N. e.V., der die Veranstaltung mit Exponaten der Ausstellung „Bioökonomie zum Anfassen: Biobasierte Produkte im Alltag“ unterstützt hat.