Schichtwechsel: Dissertationspreis 2018 & Neue KWI-Forscher*innen

Mit einer kurzweiligen Veranstaltung unter dem Motto „Schichtwechsel“ wurden am gestrigen Dienstag nicht nur die Preisträger*innen des zehnten Dissertationspreises Kulturwissenschaften geehrt, sondern auch neue KWI-Fellows vorgestellt.

Die Medien- und Kulturwissenschaftlerin Eva Schauerte und der Philosoph Kevin Liggieri, die an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) promoviert wurden, gaben in ihren Dankesreden Einblicke in die Genese ihrer Arbeiten. Eva Schauerte erhielt mit ihrer Dissertation Lebensführungen. Eine Medien- und Kulturgeschichte der Beratung den ersten Platz des vom Förderverein des KWI ausgelobten Preises. Der zweitplatzierte Kevin Liggieri wurde für seine Dissertation Zur Kultur- und Begriffsgeschichte der ‚Anthropotechnik‘. Eine Untersuchung programmatischer Diskurse zwischen ‚Menschenzucht‘ und ‚Menschenbehandlung‘ geehrt. Die Sorgfalt und ausgezeichnete Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten der beiden jungen Forscher*innen wurde vom Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Thomas Geer, sowie von den Laudator*innen, Hanna Engelmeier (KWI) und Jan Wilm (KWI), hervorgehoben.

Im Anschluss an die Preisvergabe stellten sich fünf neue KWI-Fellows vor, die ab April die von Julika Griem neu gegründeten Forschungsbereiche der Kultursoziologie und der Kulturwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung besetzen. Die Kunsthistorikerin Anja Schürmann wird sich mit narrativen Struktur von Fotobüchern auseinandersetzen und berichtete, dass das Hinterfragen von Dichotomien sie besonders interessiere. Der Historiker Stefan Höhne untersucht in dem interdisziplinären Forschungsprojekt “Governing the Narcotic City. Imaginaries, Practices and Discourses of Public Drug Cultures in European Cities from 1970 until Today” die Geschichte und Gegenwart öffentlicher Drogenkulturen. Die Soziologin Martina Franzen ist auf Wissenschaftsforschung und -kommunikation spezialisiert und beschäftigt sich aktuell mit Bewertungspraktiken in der Wissenschaft und mit der Datafizierung der Wissensproduktion. Sina Farzin, ebenfalls Soziologin, erforscht am KWI die Verschränkung von Wissenschaft und Literatur in dem Forschungsbereich Kultursoziologie. Die Historikerin und Sachbuchautorin Nina Verheyen plant eine Sachbuchwerkstatt, die Wissenschaftler*innen eine Plattform bietet, um sich über das Schreiben historisch fundierter Sachbücher auszutauschen.

Die Bandbreite der Forschungsthemen macht gespannt auf die Arbeit der Forscher*innen, deren interdisziplinäres Denken und Lust an der Wissenschaft bereits in der ungewöhnlichen Vorstellungsrunde deutlich spürbar war und die Besucher*innen gut unterhielt.

Passend zum „Schichtwechsel“ ging gestern auch die neue KWI-Homepage online, auf der Sie in aufgefrischter Form und Farbe weiterhin alles Wissenswerte rund um unsere Forschung, Veranstaltungen und Mitarbeiter*innen des KWIs erhalten. Herzlichen Dank an die Agentur Happy Little Accidents.