Das Buch Über Belohnung – Eine soziologische Betrachtung (Beltz Juventa, 2025) liefert die ideengeschichtliche Suche nach der gesellschaftlichen Entstehung und Funktion der Belohnung und analysiert ihre unterschiedlichen Formen und Modi. Die von Andreas Ziemann vorgelegte Studie zeigt zugleich, wie fruchtbar es ist, Kulturgeschichte, Gesellschaftstheorie, Mediensoziologie und Wissenssoziologie miteinander zu verbinden.
Idealtypisch zielt die Belohnung, wie Ziemann darlegt, erstens auf die positive Akzeptanz einer prinzipiell unwahrscheinlichen sozialen Verhaltensbeeinflussung, zweitens auf die freiwillige Erfüllung einer erwünschten, über dem Normalmaß liegenden Leistungssteigerung sowie drittens auf die Würdigung einer außergewöhnlichen Tat oder eines herausragenden (Lebens-)Werks.
Dabei ist zu erörtern, wie und worin sich Belohnungen in unterschiedlichen
Vergesellschaftungsbereichen unterscheiden. Kann man sich auch selbst belohnen? Diskussionswürdig ist des Weiteren der Befund, dass die Verhaltenssteuerung durch Belohnungen mittlerweile (vor allem in der Pädagogik) in Misskredit geraten ist und man nachdrücklich empfiehlt, von ihrem Einsatz abzusehen. Warum werden Anreizsysteme, Incentives, finanzielle Bonussysteme oder symbolische Auszeichnungen abgeschafft? Welche Alternativen stehen zur Verfügung?
In der Veranstaltung werden die zentralen Thesen des Buches erst von einem wissenschaftlichen Panel und später mit den Teilnehmenden diskutiert.