Mit der Enthüllung einer Gedenktafel auf der Kokerei Zollverein und einem öffentlichen Kolloquium erinnert die Stiftung Zollverein an die Opfer der Zwangsarbeit im Ruhrbergbau und auf Zollverein während des Zweiten Weltkriegs.
Zwangsarbeiter sollten ab 1941 die zum Fronteinsatz einberufenen Bergleute ersetzen. Die Kriegsgefangenen und Zivilisten – unter anderem aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und Italien – machten fast ein Viertel der Gesamtbelegschaft in den Ruhrgebietszechen aus. Der Arbeitseinsatz verlief zum großen Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen. Ernährung, Ausrüstung, Ausbildung und medizinische Versorgung waren mangelhaft, dazu kamen Arbeitsüberlastung, schikanöse Behandlung, Krankheiten und Isolation: Viele überlebten nicht oder blieben ihr Leben lang gezeichnet.
Programm
Begrüßung
Prof. Heinrich Theodor Grütter, Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein und Direktor des Ruhr Museums
Vorträge
Prof. Dr. Ulrich Herbert (Freiburg): „Zwangsarbeiter im Ruhrgebiet“
Dr. Klaus Wisotzky (Essen): „Die Elite der deutschen Arbeiterschaft“? – Die Bergarbeiter im „Dritten Reich“
Dr. Christoph Seidel (Institut für soziale Bewegungen, Bochum): „Zwangsarbeitereinsatz im Bergbau“
Dr. Tim Schanetzky (KWI Essen): „Die Gelsenkirchener Bergwerke und die Rolle Albert Vöglers“
Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Ulrich Herbert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Dr. Christoph Seidel, Geschäftsführer des Instituts für soziale Bewegung und der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Dr. Tim Schanetzky, Friedrich-Schiller-Universität Jena & Fellow am KWI
Prof. Eberhard Schmitt, RAG-Stiftung, Essen
Dr. Klaus Wisotzky, ehemaliger Leiter des Stadtarchivs Essen
Moderation
Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums auf Zollverein