Bitte beachten Sie: Es handelt sich um einen geschlossenen digitalen Workshop.
Der erste Workshop in der Reihe „Literatur und Soziologie“ widmet sich den Figuren – ihren Darstellungsformen, ihren Funktionsweisen sowie ihrem epistemischen Potential. Figuren bilden ein wesentliches Element literarischer Werke und folglich den Gegenstand literaturwissenschaftlicher Analysen. Als Form der gesellschaftlichen Selbstverständigung treten sie jedoch auch in öffentlichen Debatten sowie in soziologischen Fachtexten auf, insbesondere in gegenwartsdiagnostischen Darstellungen. Die Grenzen zwischen Literatur und Gesellschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie sind durchlässig. Entsprechend eröffnet dieses Feld eine Vielzahl gemeinsamer Fragestellungen: Wie verdichtet sich gesellschaftliche Erfahrung in prägnanten Figurationen? Was sind die konstitutiven Elemente von Figurenbeschreibungen? Wie können literaturwissenschaftliche Kriterien zur Analyse von Figurenbeschreibungen mit Fragen nach gesellschaftlicher Diagnostik verbunden werden? Wie funktionieren Sozialfiguren als Elemente gesellschaftlicher Kommunikation und Selbstverständigung?
Das Programm finden Sie hier.
Über die Reihe „Literatur und Soziologie“
Das Verhältnis von Literatur, Soziologie und Literaturwissenschaften hat eine spannungsreiche Geschichte: Wer kann (oder darf) auf welche Weise über die Gesellschaft schreiben? Diese Frage wurde immer wieder neu ausgehandelt. Unsere Workshop-Reihe zielt darauf ab, diese Beziehung in ihrer Entwicklung und im Hinblick auf gemeinsame Frage- und Problemstellungen genauer auszuloten. Ab Mai 2021 diskutiert das KWI in drei Workshops das Verhältnis von Literatur, Literaturwissenschaft und Soziologie. Die Veranstaltungen setzen die im Februar 2020 im Rahmen einer ersten Veranstaltung begonnene Diskussion um die Austauschbeziehungen zwischen den drei Feldern fort.