Wo im Ausstellungsraum die (weiße) Wand den Hintergrund für Kunst stellt, ist es im Fotobuch der Weißraum der Seite. Aktuelle Software wie InDesign macht es möglich, den Weißraum der Seite völlig flexibel und variabel zu gestalten – eine simultane, fragmentarische Präsenz heterogener Elemente bestimmt nun die Erzählungen des Fotobuchs. Anhand der Fotograf*innen Susanne Brügger, Volker Heinze und Roe Ethridge wird Anja Schürmann zeigen, wie durch digitale Layoutprogramme im Fotobuch das Buch als kulturelles Dispositiv selbst herausgefordert wird.
Anja Schürmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am KWI. Ihre Promotion 2015 an der HHU Düsseldorf zur Beschreibung als kunsthistorischem Medium im 19. Jahrhundert wurde 2018 unter dem Titel „Begriffliches Sehen“ veröffentlicht.