Der Vortrag untersucht vor dem Hintergrund der kulturwissenschaftlichen plant studies und netzwerk-theoretischer Überlegungen drei literarische Texte, in denen Tulpe und Agentialität korrelieren. Die Tulpe ist nicht dekoratives Element oder Ornament, sondern konstituiert das Erzählte als Aktant entscheidend mit. Untersucht werden Deborah Moggachs Roman Tulip Fever (1999), Virginia Woolfs Erzählung Kew Gardens (1919/1921) und das Gedicht „Tulips“ in Sylvia Plaths postum publizierten Band Ariel (1965). Ein Fokus der Untersuchung liegt auf der Frage nach der Unterminierung von Ordnungen/Grenzen/Topographien/Ontologien durch die Tulpen sowie nach der Skalierung der Blume im literarischen Text, bei der etwa non-humane Perspektivierungen (durch Insekten, Schnecken oder die Tulpe selbst) virulent werden.
13.05.
Sa / 15:00
„they hurt me […] they are subtle.“ Tulpen bei Virginia Woolf, Deborah Moggach und Sylvia Plath
Im Rahmen der Konferenz "Flower Power. Blossoms and Petals between Beauty, Classification, and Dominance"
Laura M. Reiling, KWI
LMU München, Philologicum, Ludwigstraße 25 / Schellingstraße 1, 80539 München