„Winterjahrbuch“: Lesung und Gespräch mit Schriftsteller Jan Wilm

Am 19.11. kehrte Jan Wilm an seine frühere Arbeitsstätte, das Kulturwissenschaftliche Institut, zurück, um seinen kürzlich erschienen Roman Winterjahrbuch (Schöffling, 2019) vorzustellen. Bei der Lesung sowie der anschließenden Diskussion mit KWI-Direktorin Prof. Dr. Julika Griem wurde die Spannung zwischen ausgebildetem Literaturwissenschaftler und Schriftsteller deutlich, die sich sowohl in der literarischen Konstruktion von Wilms Roman, als auch in seinen Äußerungen über diesen Text wiederspiegeln. Besonders prägnant zeigte sich dies in der Auseinandersetzung mit dem paratextuellen Label „Roman“, welches bei Jan Wilm eine stark autofiktionale Lesart impliziert, da Erzähler und Hauptfigur sowohl Parallelen als auch Differenzen zum lebenden Autor aufweisen. Dies führte daher auch zu einer theoretisch fundierten Reflektion über das grundlegende Verhältnis von Autobiographie zu Fiktion. Zudem erläuterte Wilm dem interessierten Publikum auch die Bedeutung von Sprache und verschiedenen Klangebenen für den Roman als auch die Zusammenarbeit mit dem Verlag. (Text: Ricarda Menn)