Aufsatz „Show, don’t tell?“ von Anja Schürmann

Mit dokumentarischen Praktiken zwischen Journalismus, Kunst und Aktivismus befasst sich die gerade im Reimer Verlag erschienene Anthologie „image/con/text“ (Hg.: Karen Fromm, Sophia Greiff, Malte Radtki und Anna Stemmler). Anja Schürmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am KWI, ist mit einem Aufsatz über research-based Fotobücher vertreten.

Unter dem Titel „Show, don’t tell? Research-based Fotobücher von Laia Abril, Christian Patterson und Regine Petersen“  ist ihr Beitrag erstmalig einer epistemologischen Struktur des research-based Fotobuchs auf der Spur, das zwischen faktualem und fiktionalem Erzählen changiert. Er stellt in Einzelanalysen Bezüge zur Kriminalliteratur, Appropriation Art und Konzeptkunst her.

Fotobücher von Laia Abril, Christian Patterson und Regine Petersen werden sowohl auf visueller, als auch auf textueller Ebene hinsichtlich ihrer ästhetischen, auktorialen und wissensvermittelnden Strategien befragt, wobei das in jenen Büchern reproduzierte ‚Dokument‘ vor allem in seinen narrativen und bezeugenden Aspekten Berücksichtigung findet.

Zum gleichen Thema hatte Anja Schürmann im Herbst 2019 im Rahmen des interdisziplinären Symposiums „image/con/text – Komplementäre Zeugnisse im dokumentarischen Diskurs“ in Hannover referiert.

Über den Sammelband:

Bei der Kombination von Bild und Text gibt es unterschiedlichste kommunikative Strategien. Im Medium Fotobuch sowie in Film, Multimedia und Comic eröffnen aktuelle journalistische und künstlerische Positionen neue Perspektiven für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. So wird unser konventionelles Verständnis der dokumentarischen Form erweitert. Arbeiten von Laia Abril, Max Pinckers, Eva Leitolf oder auch Jean-Luc Godard werden in diesem Band vorgestellt. Sie betonen die Kontextualität von Fotografie und zeigen, dass sich Bedeutung nur in dem komplexen Zusammenspiel von Bildern, Texten und Dokumenten erschließen lässt. [Text: Reimer Verlag]