Heute startet auf dem KWI-Blog die neue Reihe „Unterstellte Leseschaften“ zum gleichnamigen Sammelband, dessen Forschungsbeiträge als OpenAccess Publikationen im Repositorium der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen erscheinen. Mitherausgeberin Hanna Engelmeier, wissenschaftliche Mitarbeiterin am KWI, fasst die zentralen Fragestellungen der Reihe zusammen:
„Welche Leseschaften dürfen bei der Produktion und Rezeption von Gegenwartsliteratur überhaupt unterstellt werden, wie lösen Lese-Communities, die ihre Informationen und Wertungen vor allem im Netz austauschen, zunehmend die alten Wertungs- und Gatekeeperinstanzen ab (Literaturkritik im Feuilleton, Literaturwissenschaft an der Universität)? Und woher rührt die Grundsätzlichkeit und das Polarisierungspotential in den Debatten zur Gegenwartsliteratur der letzten Jahre? Diese Fragen und Entwicklung vereint ein neuer, fluider Sammelband.“
Die Abstracts zu den Aufsätzen des Bandes erscheinen im Rahmen der neuen Reihe auf dem KWI-Blog. Die Einleitung und ersten Abstracts sind bereits online:
- Hanna Engelmeier/ Moritz Baßler: „Unterstellte Leseschaften. Einleitung“
- Simon Sahner: „Wer liest was? Die Konstruktion des männlichen Lesers in der Gegenwartsliteratur“
- Berit Glanz: „Memes als Wertungen in den sozialen Medien“
Der Sammelband dokumentiert zugleich die hybride Tagung „Unterstellte Leseschaften“, die im September 2020 am KWI stattfand und vom Germanistischen Institut der WWU Münster und dem Institut für Germanistik der Universität Trier gemeinsam mit dem KWI veranstaltet wurde. Die Organisator*innen, Moritz Baßler, (WWU Münster), Hanna Engelmeier und Andrea Geier (Universität Trier), diskutierten im Rahmen der Tagung gemeinsam mit Literatur- und Kulturwissenschaftler*innen, Verleger*innen, Redakteur*innen und Autor*innen über die impliziten und realen Leser*innen und Lektüregemeinschaften unserer Gegenwartsliteratur.