Zentrum für Versöhnungsforschung der Uni Bonn nimmt Arbeit auf

Covid-19, Klimawandel, Populismus und nicht zuletzt der Ukraine-Krieg machen die Frage, wie und ob Versöhnung möglich ist, hochaktuell und relevant. Das neue Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung der Universität Bonn bündelt jetzt gemeinsam mit Partnerorganisationen Forschungsaktivitäten zu diesem Thema. Ziel ist es, Versöhnungspraktiken interdisziplinär und vergleichend in unterschiedlichen kulturellen, sozialen und regionalen Kontexten zu analysieren. Die offizielle Eröffnung fand am 22. Juni um 18.30 Uhr im Festsaal der Universität Bonn statt. Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Moshe Zimmermann von der Hebrew University in Jerusalem.

Im neuen Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung (BVZ) beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der herausragenden gesellschaftlichen Bedeutung von Versöhnung. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Disziplinen, denn bei der umfassenden Analyse von Versöhnungsprozessen finden verschiedene Ansätze gleichermaßen Berücksichtigung – darunter soziologische, kulturanthropologische, historische, theologische, philologische, philosophische sowie literatur-, medien-, rechts- und politikwissenschaftliche. Organisatorisch verankert ist das Zentrum in der Philosophischen Fakultät.

Zum Sprecher des Zentrums wurde der Soziologe Sen.-Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner gewählt. „Nicht nur die interdisziplinäre und internationale Zusammensetzung, sondern auch der empirisch-theoretische Zugang des Zentrums zur Versöhnungsforschung sind deutschlandweit einmalig“, sagt er. „Zudem planen wir für Veranstaltungen Kooperationen mit lokalen Partnern in Bonn. Das Zentrum soll schließlich über die Universität hinaus zusätzlich in die Gesellschaft und Politik hineinwirken“, sagt Geschäftsführerin Esther Gardei. Zu diesen lokalen Kooperationspartnern gehören das Evangelische Forum Bonn, das Katholischen Bildungswerk Bonn und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bonn.

Neben verschiedenen Forschungsbereichen und Fakultäten der Universität Bonn sind das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), das Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) und das Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) Kooperationspartner des Zentrums. Zu den internationalen Kooperationspartnern gehören unter anderem die Zentren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Israel und Japan sowie das Forschungsinstitut Democracia y Derechos Humanos an der PUCP der Universität Lima.