An der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn wurde am 3. Februar 2022 das interdisziplinäre und transkulturelle Zentrum für Versöhnungsforschung (BZV) gegründet. Neben der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät sind die beiden theologischen Fakultäten sowie die Philosophische Fakultät am Zentrum beteiligt; darüber hinaus zählen die drei Professuren der Provenienzforschung, das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI), das Bonn Center for Conflict Studies (BICC) und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) zu den Partnern des Netzwerkes. Internationale Kooperationspartner sind unter anderem die DAAD-Zentren der Hebrew University Jerusalem, der Universität Haifa und der Tokyo University.
Das Ziel des Zentrums ist die Erforschung von Versöhnungsprozessen im internationalen Vergleich. Dabei soll ein empirisch-fundierter Begriff von „Versöhnung“ auf der Basis eines transkulturellen Vergleichs der unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes und seiner Äquivalente in anderen Kulturen entwickelt werden. Das Zentrum wird von Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner als Sprecher vertreten und geleitet. Zum Vorstand des Zentrums gehören weiterhin Jun.-Prof. Dr. Ulrike Saß (Kunstgeschichte), Prof. Dr. Stephan Conermann (Islamwissenschaft) und Esther Gardei (Soziologie) als Geschäftsführerin.
Die interdisziplinäre Versöhnungsforschung nimmt an der Universität Bonn bereits seit mehreren Jahren einen besonderen Stellenwert ein. Das Zentrum will alle Aktivitäten im Bereich der Versöhnungsforschung koordinieren und bündeln. Unterschiedliche Einrichtungen der Universität, wie das Zentrum für historische Friedensforschung (ZhF), die Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst-und Kulturgutschutzrecht und das Cluster Beyond Slavery and Freedom. Asymmetrical Dependencies in Pre-modern Societies werden im Zentrum vernetzt. Zudem wird die intensive Zusammenarbeit mit dem KWI und mit den außeruniversitären Zentren in Bonn, dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik und dem Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), gefördert. Hinzukommen als internationale Kooperationspartner unter anderem die DAAD-Zentren in Israel und Japan und das Forschungsinstitut Democracia y Derechos Humanos an der PUCP der Universität Lima.
Die Mitarbeit im Zentrum ist offen für alle Interessierte. Das Projekt startet im April 2022. In einer ersten, fünfjährigen Arbeitsphase wird es bereits etablierte Modelle und Konzepte von Versöhnung im internationalen Kulturvergleich erforschen.
Kontakt:
Esther Gardei (Geschäftsführerin des Zentrums für Versöhnungsforschung und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie)
gardei@uni-bonn.de