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Blogreihe zu „Letzten Sätzen“

Im Januar startet auf dem KWI-Blog eine neue Reihe zum Thema „Letzte Sätze“. In Vorbereitung auf den interdisziplinären Workshop Das war’s. Praktiken und Ästhetiken des Aufhörens, der im März am KWI stattfindet, diskutiert die Blogreihe anhand von Fallbeispielen der Literatur-, Film-, Musik und Theoriegeschichte, was letzte Sätze leisten und wie sie sich lesen lassen.

Die letzten Sätze literarischer Texte stehen oft im Schatten der vieldiskutierten Textanfänge, obgleich sie für die Texte nicht von geringerer Bedeutung sind. Sie erfüllen nicht einfach nur die Funktion, dass ein Text beendet werden muss, sondern deuten mögliche Fortsetzungen an, stellen das Gelesene infrage, spitzen es (überraschend) zu, lassen die Lesenden mitunter ratlos zurück und haben dadurch einen besonders starken Einfluss auf Affektkulturen der Rezeption. Diese Überlegungen finden ihre medial eigenständigen Entsprechungen in Film und Musik. Die Reihe beginnt mit Beiträgen zum musikalischen Schlusspunkt bei den Beatles und zu letzten Sätzen in Politrock-Opern der 1970er-Jahre und blickt dann auf das Theater: auf Sarah Kanes letztes Drama 4.48 Psychosis (2000) und den Schluss von Dantons Tod (1835). Es folgen Beiträge aus den Bereichen Film (Actionkino Hongkongs) und Kunst (Fächerblatt eines florentinischen Graphikers), bevor sich die Reihe schließlich der Literatur widmet und letzte Sätze u.a. bei Friedrich Schlegel, Oskar Panizza, Lydia Davis und Michel Houellebecq betrachtet.

Die Texte der Reihe erscheinen bis in den März immer montags. Kuratiert wird die Reihe von Laura M. Reiling und Manuel Förderer. Parallel zur Blogreihe „Letzte Sätze“ läuft die Reihe zu Guilty Pleasures weiter. In Kürze erscheinen dort Texte zu Jovana Reisingers Buch Pleasure sowie zu Vergnügen und Unbehagen.