Neu: Moore, Mauern, Lehrszenen

Auch in diesem Monat erscheinen einige Aufsätze und Monographien aus den Reihen des KWI:

Der Anfang Mai bei De Gruyter veröffentlichte Band „Kulturpoetik des Moores. Ressource, Phobotop, Reservoir“  (hg. von Joana van de Löcht und Niels Penke) erkundet aus unterschiedlichen literatur- und kulturwissenschaftlichen Perspektiven ein bislang kaum erforschtes literarisches Feld: das Moor. KWI-Fellow Laura M. Reiling untersucht in ihrem Aufsatz „Torfmoos: Botanische Erkundungen bei Marion Poschmann und Klaus Modick“ vor literaturhistorischem Hintergrund zwei Texte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur im Hinblick auf das Verhältnis von Pflanze (Moos) und Mensch, Autor*in, Erzählstimme und Wissenschaftler-Figur.

Das Buch „Hinter Mauern. Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft“ von Volker Heins und Frank Wolff  erscheint Mitte Mai im Suhrkamp Verlag. Beide Autoren sind Leiter des Forschungsprojekts „Internalizing Borders: The Social and Normative Consequences of the European Border Regime“ am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. In ihrem Buch zeigen sie, welche Wirkung Mauern und die Abwehr von Migration „nach innen“ entfalten: Das Drängen der EU auf „sichere Außengrenzen“ untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztendlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.

Außerdem ist kürzlich vom KWI Associate Fellow Kris Decker der Artikel „Training Scenes. Taking Science Studies to the Classroom“ in der Zeitschrift Social Studies of Science erschienen. Der gemeinsam mit Christoph Hoffmann verfasste Beitrag ist open access  unter diesem Link verfügbar und und befasst sich mit der zentralen Rolle, die die akademische Grundausbildung bei der Herausbildung von Denkkollektiven spielt. Für Decker und Hoffmann ist eine ethnographische Beschäftigung mit Lehrszenen ein Randthema in der Wissenschaftsforschung, das es genauer zu beleuchten gelte, prägen diese Szenen doch maßgeblich das Denken der Studierenden über ihr Fachgebiet und das, was sie als angemessene Art und Weise, Wissenschaft zu betreiben, verstehen.