Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.
Der SFB 1288 an der Universität Bielefeld, aus dessen Arbeit heraus die Präsentation erfolgt, geht davon aus, dass Praktiken des Vergleichens im öffentlichen Leben und in sozialer Kommunikation ein hohes Maß an Bedeutung zukommt. Gleiches würde dann auch für die Wissenschaft als Formation unterschiedlicher communities of practice gelten, die zugleich als Teil der Gesellschaft agieren und sich zu ihr in ein Verhältnis setzen. Aber wie genau wird das ausgehandelt, durch was wird dieses Verhältnis bestimmt und verändert? Wer und was bestimmt diese Relationierungen und wodurch? Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielt die Wissenschaftskommunikation selbst bei dieser Verhältnisbestimmung?
Es ist Anliegen des Teilprojektes Ö, dieses Aushandeln des Verhältnisses von Geisteswissenschaften und Gesellschaft sowohl zu reflektieren als auch aktiv mitzugestalten. Der Vortrag will Einblicke in diese Arbeit geben.
In einem ersten Teil wird die Problemstellung entfaltet und eingeordnet. Dabei werden zentrale Fragen nach der Aufgabe von Wissenschaft und ihrer gesellschaftlichen Positioniertheit aufgeworfen. In einem zweiten Teil werden die Bielefelder Untersuchungszusammenhänge dargestellt. Der Ansatz ist, in ‚Transferräumen‘, die in besonderer Weise fluide sind und jenseits der vermeintlich fixierten Zugehörigkeit bestimmter Öffentlichkeiten liegen, Aushandlungen zu provozieren, binäre Strukturen aufzubrechen und Austausch anzuregen. Was passiert, wenn Wissenschaftler*innen des SFB und verschiedene Öffentlichkeiten aufeinandertreffen und ihr Verhältnis (neu) verhandeln, wenn Abgrenzungen ausgelotet werden, stereotype Trennungen nicht mehr tragen? Wie werden dann neue Verbindungen geknüpft, oder auch gerade nicht?