Der 2015 eingerichtete Forschungsbereich ‚Kulturen der Kommunikation’ untersucht interdisziplinärer die kommunikativen Praktiken, die Angehörige unterschiedlicher ‚Kommunikationskulturen’ nutzen, um ihre Handlungen aufeinander abzustimmen. Untersucht werden z.B. Kommunikationskulturen, die an Sprachen oder Nationalitäten oder an religiöse oder weltanschauliche Orientierungen oder an unterschiedlich entwickelte Vermögen von Menschen, ihr Handeln kommunikativ aufeinander abzustimmen (dementierende oder autistische Menschen) oder an verschiedene Modi der Kommunikation (emotional, sprachlich, interaktiv) gebunden sind.
Kommunikatives Handeln zieht nicht ‚automatisch’ Verstehen und Befolgen nach sich. Beides ist von spezifischen sozialen und situativen Bedingungen abhängig. Hier spielt die im früheren kommunikativen Miteinander erworbene Kommunikationsmacht eine besondere Rolle. Auch wenn das gesprochene Wort unterschiedlos jeden erreicht, der in der Nähe ist, und damit scheinbar egalitär und somit auf Gleichheit angelegt ist, so bemisst sich die Macht des kommunikativen Handelns empirisch nach der sozialen Macht und der Kommunikationsmacht der Sprecher*innen. Dennoch: Kommunikatives Handeln kann nichts erzwingen, sondern nur nahe legen und mit Konsequenzen versehen. Kommunikationsmacht beruht also immer auf Anerkennung.
Aktuelles
Rückblick: Expertenrunde Demenz
Am 12. März 2025 fand in der Volkshochschule Essen die Veranstaltung „Expertenrunde Demenz: Sie fragen – wir antworten“ statt. Unter dem Motto „Demenz sichtbar machen – Sie sind nicht allein!“ bot die Veranstaltung eine Plattform für den Austausch zur Erkrankung, Versorgung und zum Umgang mit Menschen mit Demenz. Auch das KWI-Forscherteam des DFG-Projekts „Osteuropäische Live-in […]
Interpretationstreffen TriaDe
Am 13. und 14. Februar 2025 fand erneut ein Interpretationstreffen des DFG-geförderten Forschungsprojekts Osteuropäische Live-In Hilfen in häuslichen Versorgungstriaden bei Demenz (TriaDe) statt. Das Projektteam der Universität Oldenburg war zu Gast am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Im Rahmen eines intensiven Austauschs wurden an zwei Tagen neue Forschungsdaten analysiert und wertvolle Impulse für die Forschung erarbeitet. […]
Rückblick Expertenrunde „Prävention und Therapie von Demenz“ in der Volkshochschule Essen
Am 06. November präsentierte sich das Forschungsprojekt zur häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz durch osteuropäische Live-in-Hilfen im Rahmen der Expertenrunde „Prävention und Therapie von Demenz“ in der Volkshochschule Essen mit einem Infostand. Die Veranstaltung war eine wertvolle Plattform für alle, die sich beruflich oder persönlich mit der Demenzerkrankung auseinandersetzen und mehr über Präventions- und […]
Ein Jahr erfolgreiche Zusammenarbeit – Blick in die Zukunft der Demenzforschung
Seit einem Jahr untersuchen Wissenschaftler*innen des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) und der Universität Oldenburg die häusliche Versorgung von Menschen mit Demenz. Dabei fokussiert sich das Forschungsteam, das aus Wissenschaftler*innen aus der Kommunikationswissenschaft, der Soziologie, der Versorgungsforschung und der Ethik besteht, vor allem auf die Frage, was sich in der Kommunikation und der Versorgung von Menschen […]
Treffen der Arbeitsgruppe „Health and Addiction“ in Siegen und Essen
Die im Februar 2023 in Auckland gegründete Arbeitsgruppe „Health and Addiction“ hat sich Anfang September zum ersten Mal in Deutschland getroffen. Prof. Dr. Jo Reichertz (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Dr. Martin Harbusch (Universität Siegen) und Assoc. Prof. Dr. Bruce Cohen (University of Auckland) besichtigten zunächst die Universität Siegen und das Kulturwissenschaftliche Institut Essen, bevor sie mit […]
Neues DFG Projekt erforscht die Betreuung von Menschen mit Demenz
Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen mit Demenz wohnt in Privathaushalten. Die Angehörigen, die sie betreuen, kommen schnell an die Grenze ihrer Belastbarkeit und sind mit der Fülle der Aufgaben oft überfordert. Eine Hilfe bei der Versorgung sind deshalb Betreuungskräfte, die für einen begrenzten Zeitraum im Haushalt der zu versorgenden Person wohnen: so genannte […]