Das Forscherheim Assenheim, vor 100 Jahren im April 1924 gegründet, ist Anlass für die Tagung „Wissensräume jenseits der Universität“. Diese auf Schloss Assenheim etablierte Forschungseinrichtung steht beispielhaft für die Entwicklung außeruniversitärer Wissensräume, die in der Zwischenkriegszeit eine neue Organisation von Wissenschaft außerhalb der Hochschulen beförderten. In der Weimarer Republik entstanden zahlreiche solcher Einrichtungen, darunter die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg in Hamburg (1919) und das Frankfurter Institut für Sozialforschung (1923). Diese außeruniversitären Räume, oft durch mäzenatische Stiftungen finanziert, bildeten ein Experimentierfeld der sich damals etablierenden Sozial- und Kulturwissenschaften. Das Forscherheim Assenheim, geleitet von Max Graf zu Solms (1893–1963), folgte dabei einem Forschungskolleg-Konzept, das individuelle Freiräume und heterogene Lerngemeinschaften förderte. Die geplante Tagung reflektiert kritisch diese außeruniversitären Wissensräume an historischen Beispielen und diskutiert ihre damalige wie heutige Rolle für die Entwicklung der Sozial- und Kulturwissenschaften sowie ihre Beziehung zur Universität und zum gesellschaftlichen Wissensumfeld.
04.06. – 06.06.
/ 16:30 – 13:30
Wissensräume jenseits der Universität
Konferenz: Praktiken und Strukturen in den Kultur- und Sozialwissenschaften
u.a. mit Danilo Scholz und Uwe Dörk
Schloss Assenheim bei Frankfurt am Main